AK Burgenland gegen Sonntagsöffnung
„Dann stellen Sie sich am Sonntag rein, Herr Mahrer!"

- "Herr Mahrer kann sich ja gerne am Sonntag ins Geschäft stellen“, spart Michalitsch nicht mit Kritik an den Plänen des Wirtschaftskammer-Bosses.
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AK Burgenland stemmt sich gegen die Sonntagsöffnung und plädiert für weiterhin arbeitsfreie Sonn- und Feiertage
Die Covid 19-Pandemie nutzt die Wirtschaftskammer und nimmt die Sonntagsöffnung wieder ins Visier. Schon im Sommer wurde mit einer Gesetzesänderung die Tür zur allgemeinen Sonntagsarbeit ein großes Stück geöffnet. Jetzt sollen die Krise und der Lockdown die Tür ganz aufmachen. Der Plan: an den beiden Adventsonntagen im Dezember die Geschäfte offen zu halten.
„Nicht mit uns“
„Nicht mit uns“, versichert AK-Präsident Gerhard Michalitsch. Entsprechend hat auch die Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer einen Antrag zur Rücknahme der Ausnahmeregelung für die Sonntagsöffnung beschlossen. „Uns geht es darum, dass der Wert der Sonntags- und Feiertagsruhe ausreichend gesetzlich geschützt bleibt. Die Arbeitnehmer leisten das ganze Jahr über Großartiges. Gerade heuer waren sie aufgrund der Krise besonders gefordert. Dafür sollten sie belohnt und nicht bestraft werden. Aber Herr Mahrer kann sich ja gerne am Sonntag ins Geschäft stellen“, spart Michalitsch nicht mit Kritik an den Plänen des Wirtschaftskammer-Bosses.
"Sonn- und Feiertage müssen arbeitsfrei bleiben"
Über die Parteigrenzen hinweg zeigte die Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer Einigkeit. Der einhellige Tenor: Sonn- und Feiertage müssen arbeitsfrei bleiben. „Wir stehen an der Seite der Arbeitnehmer und erteilen der Sonntagsöffnung eine klare Absage“ betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch und spricht von Ausbeutung der Arbeitnehmer. „Es kann nicht sein, dass schon wieder die Handelsangestellten draufzahlen. Nicht nur, dass sie einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, ist auch die Belastung extrem, vor allem in der stressigen Vorweihnachtszeit. Man kann und darf ihnen nicht noch mehr aufbürden. Sonst leidet die Gesundheit - und das Familienleben.“
"Das ist unsozial"
Der Standpunkt der AK Burgenland ist klar: Arbeiten am Sonntag muss in Österreich die strenge Ausnahme bleiben. Die Krise für den Versuch durch die Hintertür die Sonntagsöffnung durchzubringen, stößt Michalitsch sauer auf. „Das ist ein schamloser Versuch die Sonntagsöffnung durchzuboxen. Das ist unsozial, aber es beweist wieder mal, dass derzeit Politik auf Kosten der Arbeitnehmer betrieben wird. Ich denke da an die Abschaffung der Hacklerregelung und das Ignorieren der Forderung nach bezahlter Maskenpause im Handel. Da ist die Sonntagsöffnung ein weiterer Angriff auf die Arbeitnehmer. Das werden wir nicht zulassen “, erteilt der AK-Präsident eine klare Absage.

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