Doskozil
„Funktioniert alles, haben wir das Speicherproblem bis 2025 gelöst“
Land und Burgenland Energie unterzeichneten einen Kooperationsvertrag mit dem deutschen Energiespeicherhersteller CMBlu. Bis 2025 soll es möglich sein, im Land mehrere hundert Megawatt Strom zu speichern – und das mit einer Technologie, die gänzlich ohne Lithium auskommt.
BURGENLAND. Das Burgenland produziert bereits jetzt 150 Prozent des Strombedarfs durch Wind- und Sonnenenergie, allerdings steht diese Energie nicht immer zur Verfügung.
Deshalb lautet die alles entscheidende Frage auf dem Weg zur Klimaneutralität: „Wie schafft man es, zu jedem Zeitpunkt, und nicht nur, wenn der Wind geht oder die Sonne scheint, energieautark zu werden“, so LH Hans Peter Doskozil.
Natürliche Speicher
Deshalb hat sich die Burgenland Energie in den vergangenen Monaten intensiv mit der Frage der Speicherung auseinandergesetzt. „Um Burgenland energieautark zu machden, brauchen wir eine Speicherleistung von 100 Megawatt mit einem Volumen von 300 Megawattstunden. Wie bei Wind und Sonne wollen wir dieses Ziel mit natürlichen Speichern schaffen“, erläuterte Burgenland Energie-Vorstand Stephan Sharma.
Die technische Lösung für dieses ehrgeizige Ziel hat offensichtlich der Energiespeicherhersteller CMBlu und trägt den Namen Organic-Solid-Flow-Speicher.
Speicher ohne Lithium
„Unsere organischen Energiespeicher können ein grundsätzliches Problem erneuerbarer Energien lösen, nämlich das Auseinanderfallen von Erzeugung und Bedarf. Wir wollen dies kostengünstig, umweltfreundlich und sicher erreichen. Die Besonderheit der Speichertechnologie besteht darin, dass sie gänzlich ohne das seltene Lithium auskommt. Dessen Preis habe sich seit 2020 um 415 Prozent erhöht“, erklärte Peter Geigle, Gründer und CEO der CMBlu Energy AG.
„Wir werden den ersten Speicher im zweiten Halbjahr im Bezirk Oberpullendorf praxisnahe einsetzen. Funktioniert alles wie geplant, könnte das Speicherproblem bis 2025 gelöst sein“, zeigte sich Doskozil optimistisch.
Attraktive Geschäftsmodelle im Energiehandel
Burgenland Energie-Vorstand Sharma erhofft sich durch das Projekt auch vielfältige Erkenntnisse über die Möglichkeiten, Schwankungen im Stromnetz zu glätten. Zudem könne man damit attraktive Geschäftsmodelle im Energiehandel erschließen und nicht zuletzt auch Einsparungen bei der Energieerzeugung der eigenen Bevölkerung in Form von niedrigeren Stromkosten zurückgeben.
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