Künftig zwei Geschäftsführer
Gesundheit Burgenland erhält Doppel-Führungsspitze
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil präsentierte am Dienstag die neue Führungsspitze der Gesundheit Burgenland GmbH. Franz Öller wechselt vom Tauernklinikum im Pinzgau ins Burgenland als kaufmännischer Geschäftsführer zur Gesundheit Burgenland. Stephan Kriwanek wird als medizinischer Geschäftsführer bestätigt.
BURGENLAND. Stephan Kriwanek ist bereits seit November 2022 interimistischer Geschäftsführer der burgenländischen Krankenanstalten (damals noch: KRAGES) und wurde nun von den zuständigen Gremien als medizinischer Geschäftsführer bestätigt. Der 65-jährige Wiener Arzt war vor seinem Wechsel ins Burgenland zwölf Jahre Abteilungsvorstand für Chirurgie in der Klinik Donaustadt und gilt als einer der renommiertesten Viszeralchirurgen in Österreich. Aktuell hat er die Präsidentschaft der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie inne und hat unter anderem das Burgenländische Ärztepaket mitverhandelt.
Öller beginnt im Dezember
Franz Jürgen Öller, Jahrgang 1974 und aus Graz stammend, ging aus den Hearings für den kaufmännischen Chef der Gesundheit Burgenland als die bestgeeignete Person hervor. Er studierte in Graz, Manchester und New Jersey/USA. Zuletzt leitete er die Tauernkliniken im Salzburger Pinzgau. Er wird seine neue Funktion als kaufmännischer Geschäftsführer im Dezember 2023 übernehmen. Bis dahin wird Kriwanek das Unternehmen allein weiterführen.
Doskozil: "Zwei Top-Experten"
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland, spricht von zwei "Top-Experten", mit denen das Burgenland seine gesundheitspolitischen Ziele erreichen werde. "Mit Professor Stephan Kriwanek haben wir ja bereits wichtige Projekte umsetzen können, die schon positive Ergebnisse zeigen, wie etwa 100 neue Ärztinnen und Ärzte, die ins Burgenland gekommen sind." Mit Franz Öller werde die kaufmännische Leitung nun an jemanden mit viel Branchen-Know-how übergeben.
Stephan Kriwanek will die medizinischen Leistungen ausbauen, "sodass die Burgenländerinnen und Burgenländer letztendlich mehr Behandlungen als früher in den eigenen Spitälern angeboten bekommen werden – das gilt auch für komplexere Behandlungen, die man bisher nur in Wien oder Graz erhalten konnte.“
Franz Öller hat laut eigenen Angaben die jüngsten Entwicklungen im Burgenland schon vor seiner Bewerbung mit Interesse verfolgt. "Sie waren auch ausschlaggebend dafür, dass ich mich nach acht Jahren im Pinzgau entschlossen habe, mich in ein neues Umfeld mit einem spannendem Aufgabengebiet zu begeben." Die Weiterentwicklung von regionalen Strukturen der Gesundheitsversorgung sei ihm bei seinen bisherigen Tätigkeiten in Salzburg bereits ein Anliegen gewesen – "und ich glaube, dort ist uns einiges sehr gut gelungen. Diese Erfahrungen kann ich im Burgenland sicher gut einbringen“.
Einige Herausforderungen
Vor der Gesundheit Burgenland liegen jedenfalls eine Reihe an Herausforderungen, wie etwa das Fortsetzen der Personalsuche im medizinischen Bereich, die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Klinik Oberwart bis Mai 2024, die Vorarbeiten für den Bau der Klinik Gols, oder die Errichtung von vorgelagerten Erstversorgungseinheiten. Geplant sei auch, die Kommunikation innerhalb des Unternehmens zu stärken und die Kliniken weiter für die Gesundheitsinformation der Bevölkerung zu öffnen.
ÖVP kritisiert Doppelspitze
„Beim Landeshauptmann stehen trotz angespannter Situation in der Gesundheitsversorgung Personalrochaden und Freunderlwirtschaft an erster Stelle“, kommentiert ÖVP-Klubobmann Markus Ulram die neue Doppelspitze. Das Landesunternehmen sei drei Jahrzehnte mit einem Geschäftsführer ausgekommen. „Bei öffentlichen Unternehmen zahlt der Steuerzahler für Doskozils Topjobs. Das ist wertvolles Geld, das der Gesundheitsversorgung verloren geht“, so Ulram.
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