EU-Parlament
Kein Pflanzenschutzmittel-Verbot für burgenländische Weinbauern

- Doch kein Pflanzenschutzmittel-Verbot für europäische Weinbauern: der umstrittene Entwurf fand im EU-Parlament keine Mehrheit.
- Foto: Andreas Hafenscher
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Bei einer Abstimmung im EU-Parlament scheiterte der umstrittene Entwurf einer Pflanzenschutzmittel-Verordnung (SUR). Die Verordnung hätte weitreichende Reduktionen von Pflanzenschutzmitteln in der EU beinhaltet - wie auch ein umfassendes Verbot in Natura-2000 Gebieten, wobei sich zwei Drittel der burgenländischen Weinbauflächen in solchen befinden. Der burgenländische Weinbauverband zeigt sich über die Ablehnung erleichtert.
BURGENLAND. Schon seit Anbeginn wurde der Entwurf einer EU-Pflanzenschutzmittel-Verordnung (SUR) kontrovers diskutiert. Bis 2030 hätte die EU-Kommission darin die Reduktion der Pflanzenschutzmittel um 50 Prozent vorgesehen. Von der Weinwirtschaft aus ganz Europa hagelte es bereits im Vorfeld massive Kritik, für viele Weinbaubetriebe hätte diese Verordnung existenzielle Probleme hervorgerufen.
Österreichs Weinbauverband begrüßt Ablehnung
Vom Österreichischen Weinbauverband heißt es, man würde die Ablehnung einer pauschalen Reduktion des Pflanzenschutzes begrüßen. Die Österreichische Winzerschaft werde sich weiter bemühen, den notwendigen Pflanzenschutz zu reduzieren, auch aus Gründen der Kosteneinsparung. Gerade erst durch die Nutzung als Weinbaufläche, werde in vielen Schutzgebieten nachweislich die Biodiversität gefördert.
Existenzbedrohend für Betriebe
Auch der Burgenländische Weinbauverband unterstreicht in einer Aussendung, dass die burgenländische Weinwirtschaft für den von der Europäischen Kommission forcierten Green Deal stehe. Allerdings müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die mit diesem einhergehen, umsetzbar sein, ohne Existenzen von Betrieben zu bedrohen. Man wäre für eine Umsetzung des Green Deals mit Maßnahmen auf nationaler Ebene anstatt auf Basis der Gesamt-EU, da sich beispielsweise das Klima in den einzelnen Ländern unterscheidet.
"Rund zwei Drittel der Weinbauflächen rund um den Neusiedler See liegen im Natura 2000-Gebiet, in welchem laut dem Vorschlag jegliche Art von Pflanzenschutz verboten worden wäre. Das würde das Ende für den Weinbau in diesem Gebiet bedeuten", heißt es von Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld.

- Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld warnt vor pauschalen Verboten von Pflanzenschutzmitteln im Burgenland. Für viele Betriebe wäre das existenzbedrohend.
- Foto: Büro Liegenfeld
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ÖVPs Sagartz stimmte dagegen
Auch ÖVP-Landesparteiobmann und Europa-Abgeordneter Christian Sagartz stimmte im EU-Parlament gegen die Verordnung, die in etwa ein Fünftel der burgenländischen Landesfläche betroffen hätte. „Mir war es wichtig, meine Stimme gegen diese Schikane der burgenländischen Landwirte zu erheben". Die ursprünglichen Pläne von den Sozialdemokraten und Grünen seien "vollkommen realitätsfremd" gewesen.

- (v.l.n.r.) Christian Sagartz (ÖVP), Andreas Liegenfeld (Weinbaupräsident) und Alexander Fischer (WK Burgenland, Obmann Landesgremium des Weinhandels)
- Foto: Volkspartei Burgenland
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