Döbling
Bezirkschef Daniel Resch lädt zum Heurigen-Gipfel
Bezirkschef Resch veranstaltet im März zum Heurigen-Gipfel. Er will wissen, wo den Betrieben der Schuh drückt.
DÖBLING. Mit rund 45 Betrieben ist der 19te der Wiener Bezirk mit den meisten Heurigen. In der ganzen Stadt sind es knapp 100. Trotz der langen Tradition im Bezirk kommt es immer wieder zu Schließungen oder Verkäufen. Dieses Problems hat sich nun der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) angenommen. Er lädt am 4. März zum ersten Heurigen-Gipfel ins Bezirksamt.
Geladen sind dazu die Obleute der Weinbauvereine im 19. Bezirk sowie Vertreter der Landwirtschaftskammer und der Bezirkspolitik. In einer kleinen Runde sollen die Winzer ihre Sorgen schildern und ihre Wünsche an die Bezirkspolitik formulieren. "Aus diesen Rückmeldungen mache ich mir dann ein Gesamtbild. Danach werden wir versuchen, die lösbaren Probleme anzugehen", sagt Resch. "Ich denke da zum Beispiel an bauliche Maßnahmen in puncto Pflege des Ortsbildes oder an Verbesserungen bei den Straßen", so der Bezirkschef. Nach der ersten Gesprächsrunde will Resch die Probleme der Heurigen auch bei Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ansprechen.
Talsohle überwunden
Absolut positiv sieht Peter Wolff, Obmann des Weinbauvereins Neustift, den Vorstoß aus der Politik. "Die Idee ist hervorragend und wird uns sicher wieder etwas voranbringen", kommentiert Wolff. In den vergangenen Jahren wurde in Döbling oft von einem Heurigensterben gesprochen. Die Zahlen sagen aber etwas anderes: Obwohl einige Betriebe zugesperrt haben, sind andernorts kleine Buschenschanken aufgesperrt worden. "Das Problem sind die teuren Grundstückspreise. Im Falle einer Erbschaft können die Heurigenbesitzer oft die Familienmitglieder nicht auszahlen und verkaufen dann an Immobilienunternehmen", weiß Wolff. "Doch die Talsohle ist überwunden und es gibt einige Betriebe, in denen bereits die Jungen die Nachfolge angetreten haben", so der Heurigenbesitzer.
Weltkulturerbe
Hilfe haben die Unternehmer auch bereits von der Politik erhalten. So ist bei Umwidmungen immer fest verankert, dass ein gewerblicher Betrieb bestehen bleiben muss. "Und die Betriebe des Vereins Wiener Heurigen wurden im Oktober 2019 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Das ist ein sehr positives Zeichen", so Wolff.
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