Bezirkschef Resch - Döbling
"Kein Tauschhandel" für Seilbahn Kahlenberg
Derzeit prüft die Stadt Wien, ob es für das Seilbahnprojekt am Kahlenberg eine Umweltverträglichkeitsprüfung benötigt. Indes konnte die BezirksZeitung mit Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) sprechen. Zugeständnisse zu anderen Projekte vom Seilbahnbetreiber zugunsten des Baus der Seilbahn schlägt er kategorisch aus.
WIEN/DÖBLING/FLORIDSDORF. Befürworter und Gegner des umstrittenen Seilbahnprojekts Kahlenberg blicken gespannt auf den Kalender. Bis Mitte August soll eine Entscheidung der Stadt Wien feststehen, ob es eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Gondelbahn zwischen Döbling und Floridsdorf benötigt. Wie wir berichteten, gab das Klimaschutzministerium den Auftrag zur Feststellung, ob es eine solche UVP überhaupt benötigt oder nicht, der Stadt als Behörde weiter. Unabhängig davon, dass die Stadt selbst das Projekt ablehnt.
Dass das Projekt auf wenig Gegenliebe auch in der Kommunalpolitik stößt, zeigt sich an vielfachen Beispielen. So gibt es etwa eine Unterschriftenaktion von Floridsdorf Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ)gegen das Bauvorhaben. Mitte Juli sollen es bereits mehr als 1.500 solcher Unterschriften von besorgten Bürgerinnen und Bürgern gewesen sein. Und auch auf der anderen Seite der Donau gibt es Gegenwind in Form des Döblinger Bezirksvorstehers Daniel Resch (ÖVP).
Gegenüber der BezirksZeitung lässt er seine Sicht der Dinge durchblicken: "Ich sehe keinen akuten Bedarf an dieser Seilbahn. Das bedeutet, dass ich das Thema nicht proaktiv vorantreiben werde." Er begrüßt es zwar, wenn man sich über neue Mobilitätsformen Gedanken macht. Aber: "So wie das Projekt jetzt angedacht ist, sehe ich es auch kritisch. Es gibt natürlich einen sehr großen Gegenwind der Bevölkerung. Vor allem dort natürlich, wo die Gondel drüberfahren könnte. In Floridsdorf dürfte dieser Aufruhr scheinbar sogar noch ein Stück größer sein."
"Sind nicht am Bazar"
Bei der jüngsten Bezirksvertretungssitzung in Döbling - vor der Sommerpause - wurde auch bekannt, dass es mögliche Zugeständnisse vom Seilbahnbetreiber, der Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH (GTP) geben könnte. Konkret wurde das Beispiel bei einem FPÖ/ÖVP-Antrag zu einer Photovoltaikanlage über dem Kahlenbergparkplatz. Geht es nach den Aussagen von Neos im Bezirksparlament Döbling, würde GTP die Finanzierung dieses Vorhabens andenken – sofern auch die Seilbahn errichtet wird. Ein weiteres Beispiel ist der geplante Bau einer neuen Park & Ride Garage in Floridsdorf - als Teil des Seilbahnprojekts.
Resch lassen solche Investitionsversprechen unbeeindruckt: "Wir sind ja hier nicht am Bazar. Wir wollen die Stadt gestalten und weiterentwickeln. Aber es gibt keinen Tauschhandel und das mache ich auch sicher nicht. Die Seilbahn uns einreden zu wollen, weil es dafür in irgendeiner Form ein Goodie gäbe, hinterlässt bei mir keinen Eindruck"
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