Erasmus-Erfahrung
Donaustädter Lehrer fokussiert sich auf europäische Werte
Markus Kraushofer engagiert sich am Donaustädter Bernoulli-Gymnasium für ein Verständnis für Europa. Als Student war er mit Erasmus im Ausland.
WIEN/DONAUSTADT. Als Student hatte Markus Kraushofer erstmals mit dem EU-Programm Erasmus Kontakt: „Damals durfte ich für ein halbes Jahr nach Spanien reisen und habe dabei grenzüberschreitende Freundschaften geschlossen.“ Diese einzigartigen Erfahrungen, gepaart mit mehr Selbstständigkeit und einem neuen Blickwinkel auf Europa, beflügelt ihn heute in seiner Arbeit als Lehrer am Bernoulli-Gymnasium.
Neben den Hauptfächern Spanisch sowie Bewegung und Sport hält er die unverbindliche Übung „Europa und Erasmus+“ ab. Er ist Erasmus-Koordinator für die Schule und Ansprechpartner für die rund 1.100 Schülerinnen und Schüler, 100 Lehrende sowie die Eltern.
„Insgesamt hat das Bernoulli-Gymnasium 24 Partnerschulen in 21 Ländern. Jedes Jahr schicken wir 50 Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrer, zu diesen Partnerschulen“, erklärt Kraushofer. Dabei stehen die Verbesserung der Sprachkenntnisse, das kulturelle Verständnis für andere Länder, das Kennenlernen anderer Schulsysteme und die Steigerung der Weltoffenheit im Mittelpunkt. Oder wie es Kraushofer ausdrückt: „Es wird gelernt, über den Tellerrand zu blicken.“
Projekte in der Schule
Die Auslandsaufenthalte der Schüler sowie Schülerinnen und Lehrpersonen werden vollständig über das EU-Programm abgewickelt. Den Eltern entstehen dadurch keine Kosten. Zusätzliche Fördermittel erhält die Schule für zweijährige, länderübergreifende EU-Projekte. Kraushofer ist stolz, dass seine Schule heuer die Projektleitung übernimmt.
In spanischer Sprache sollen die 17 Nachhaltigkeitsziele der EU näher beleuchtet und die Jugendlichen zu mehr Nachhaltigkeit motiviert werden. „Wir fokussieren uns auf Müllverbrennung und Wasserkraft. Wir legen einen eigenen Blumengarten und ein Bienenhotel bei der Schule an“, so Kraushofer.
Auch bei anderen Projekten sind die europäischen Werte in der Schule präsent und gut sichtbar: Auf den Stiegen „Steps for Europe“ kann die Geschichte der EU mit jedem Schritt nachgelesen werden. Ein eigenes "EU-Café" wurde eingerichtet, am EU-Board ist über QR-Codes Musik aus den verschiedenen Ländern zu hören und ein eigener EU-Tag wird jedes Jahr abgehalten. „Exkursionen, Besuche von Ministern und Abgeordneten, Fahnen, Literatur aus den europäischen Ländern oder ein besonders gestalteter Treffpunktbereich runden das Angebot ab“, sagt Kraushofer.
Erasmus-Award verliehen
Jede Woche beschäftigt er sich neben seiner Lehrtätigkeit rund zehn Stunden nur mit dem Thema Europa und Erasmus. Dafür wurde Kraushofer 2020 mit dem Erasmus-Award ausgezeichnet. Seine Arbeit trifft auf hohe Akzeptanz bei den anderen Lehrkräften und auf begeisterte Eltern, weil der Mehrwert durch das Erasmus+-Förderprogramm für alle sichtbar ist. Kraushofer sagt über sich selbst: „Ich bin nicht mehr Österreicher, ich bin Europäer.“
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