Donaustadt
Neuigkeiten rund um das Gebiet Erzherzog-Karl-Straße Süd
In der Erzherzog-Karl-Straße soll ein "klimafreundlicher Stadtteil" entstehen. Ein Vorhaben, das allerdings auch auf Widerstand stößt. Nun werden die detaillierten Zwischenergebnisse des Prozesses den Menschen in der Donaustadt bei einer Ausstellung am Wonkaplatz präsentiert.
WIEN/DONAUSTADT. In der Erzherzog-Karl-Straße wird wohl auf absehbare Zeit keine Ruhe einkehren - nein, hier geht es nicht um die geplante Stadtstraße, nicht um eine Rehpopulation und auch um kein neues Zündholz-Meisterwerk. Bei all der Vielfalt der Donaustadt treffen zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und der Langobardenstraße nämlich jene zwei Pole aufeinander, die viele Menschen vor Ort in ihrem täglichen Leben bewegen.
Es geht nämlich um den richtigen Spagat zwischen der Bewahrung von Grünraum und der Schaffung von leistbarem Wohnraum für die steigende Zahl an Donaustädterinnen und Donaustädter - ein Punkt, den insbesondere Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) immer wieder hervorhebt. Bürgerinitiativen hingegen sehen die Sache bekanntlich anders und beklagen eine "Betonpolitik" und den damit zusammenhängenden Verlust von Grünflächen, der auch wiederum Lebensraum von Tieren einfordert.
Wechselkröten und Füchse
Und hier wären wir dann doch wieder bei tierischen Themen, denn auch bei jenem Projekt, das unter dem Namen Stadtentwicklungsgebiet Erzherzog-Karl-Straße Süd bekannt ist, gibt es Widerstand. Eine Petition forderte zuletzt den Erhalt des Naturraumes, schließlich seien hier auch durchaus gefährdete Tierarten wie Wechselkröten anzutreffen. Füchse, Vögel, Marder, Igel und eben auch Wechselkröten wurden von einem Anrainer in der Gegend abgelichtet, der daraufhin die Petition ins Leben gerufen hat.
Rund 150 Menschen haben diese bisher unterstützt, zudem gab es immer wieder Debatten über die Zukunft des Gebiets. Und diese Zukunft soll nun wieder ein Stück greifbarer werden. Denn die MA 21-Stadtteilplanung und Flächennutzung hat zuletzt eine Online-Infostunde veranstaltet, in der die Bürgerinnen und Bürger über das weitere Vorgehen und die konkrete Planung informiert wurden.
Es ging dabei konkret um die Zwischenergebnisse im noch laufenden Leitbildprozess. "Beidseits der U-Bahn-Linie U2, zwischen der Erzherzog-Karl-Straße und der Langobardenstraße, wird der klimafreundliche Stadtteil „Erzherzog-Karl-Straße Süd“ entstehen", so die MA 21. Im neuen Stadtteil ist Platz für Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Einkaufen vorgesehen.
Eine Ausstellung am Wonkaplatz
Die detaillierten Zwischenergebnisse des Prozesses werden den Menschen in der Donaustadt nun auch bei einer Ausstellung am Wonkaplatz präsentiert. An zwei Nachmittagen werden Fachleute der Stadt Wien, Projektentwickler und Planer vor Ort sein und für Fragen zur Verfügung stehen. Die entsprechenden Termine finden am Donnerstag, 15. September, von 16 bis 19 Uhr und Freitag, 23. September, von 13 bis 16 Uhr statt.
Nach Abschluss der Planungen wird das fertige Leitbild der Stadtentwicklungskommission zur Beschlussfassung vorgelegt und bildet dann die Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan, damit der neue Stadtteil umgesetzt werden kann. Die Wogen rund um das Gebiet werden dadurch aber sicherlich noch nicht geglättet sein.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.