Ernst-Jandl-Weg
Diese Hundezone ist und bleibt ein harter Knochen
Im Gebiet rund um den Ernst-Jandl-Weg ist man auf den Hund gekommen. Doch um eine fehlende Hundezone ist nun eine heftige Debatte entbrannt. Die ÖVP fordert einen Berechnungsschlüssel - der Bezirksvorsteher verweist auf den fehlenden Platz.
WIEN/DONAUSTADT. Seit einigen Jahren kämpfen einige Anrainer um die Einrichtung einer Hundezone, auf einer zentral gelegenen Wiese. Das Gebiet rund um den Rennbahnweg ist recht dicht besiedelt. Im unmittelbar angrenzenden neuen Stadtteil "Am Langen Felde" werden im Jahr 2023 1.700 neue Wohnungen geschaffen, was einen Zuzug von etwa 5.000 Personen bedeuten dürfte.
"Als wir hier vor 30 Jahren eingezogen sind, war alles Grün, die Hunde und Kinder hatten genug Platz. Jetzt wird alles zugebaut und auf uns Hundebesitzer hat man vergessen", klagt eine langjährige Bewohnerin. Hier also liegt der sprichwörtliche Hund begraben. Denn das Gebiet verfügt aktuell über nur eine Hundezone im Ingeborg-Bachmann-Park. Diese sei sehr klein, äußerst spärlich ausgestattet und 1,3 Kilometer vom Ernst-Jandl-Weg entfernt, beklagen die Anrainer. Es sei nahezu unmöglich für ältere und gebrechliche Personen diese Zone ohne Auto zu erreichen.
Neue Parkanlage
Doch die Platzsituation zeigt sich hier als harter Knochen. Was ansonsten so manchem Hund das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, ist für die Vierbeiner in diesem Fall allerdings eine Hiobsbotschaft. Denn es gebe in dieser Zone schlichtweg keinen zusätzlichen Platz für eine weitere Hundezone, wie es aus dem Büro von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) heißt.
"Die Wiener Stadtgärten verfügen leider über keine Flächen im genannten Bereich. Der Großteil befindet sich in Privatbesitz. In unmittelbarer Nähe zum Ernst-Jandl-Weg wird jedoch die Parkanlage zwischen Am langen Felde und Bertha-von-Suttner-Gasse errichtet, geplante Fertigstellung Ende 2023. In dieser Parkanlage wird es dann eine sehr großzügige Hundezone mit erstklassiger Infrastruktur wie Holzstämme, Findlinge, Sträucher, befestigte Wege, Sitzgelegenheiten und einen Trinkbrunnen geben."
Eine Aussicht wegen der weder Hund noch Besitzer gleich brav Männchen machen wollen. Denn auch mit der Fertigstellung der angekündigten neuen Zone stünden lediglich zwei Hundezonen einer Bevölkerungszahl von mehreren 10.000 Personen gegenüber. Zugleich liegt die Donaustadt laut offizieller Statistik mit 4,5 Hunden pro 100 Einwohnern an der Spitze beim Hundebesitz in Wien.
Unterschriften-Aktion
"Die Bewohner des Ernst-Jandl-Wegs stehen täglich vor der Frage, wohin sie mit ihren Lieblingen noch gehen können. Ein Ausweichen auf freie Felder oder Wiesen, so wie früher ist aufgrund der hohen Bebauungsdichte nicht möglich", erklärt ÖVP-Bezirksrätin Michaela Löff, die die Errichtung einer Hundezone am Ernst-Jandl-Weg in der Bezirksvertretungssitzung beantragt hat. Die Entwicklungskommission hat sich allerdings mehrheitlich, gegen die Stimmen der ÖVP, dagegen ausgesprochen und wird die Empfehlung abgeben dort keine Hundezone zu errichten.
"Wieder einmal wird mit Ausflüchten über die Menschen drübergefahren und den Betroffenen keine Gelegenheit gegeben ihre Sicht zu schildern," beklagt Löff und gibt sich kämpferisch: „Wir werden nicht locker lassen. Die Anrainer haben eine Unterschriftenaktion für die Hundezone gestartet, bei der wir sie gerne unterstützen werden“. Die Aktion wird bis Ende August andauern.
Da bei Neubauprojekten keine Rücksicht auf den Bedarf an Hundezonen gelegt würde, plant die ÖVP einen Berechnungsschlüssel ähnlich jenem für Kinderspielplätze, welcher ab einer festgelegten Anzahl an neu errichteten Wohnungen auch die Schaffung einer Hundezone vorsehe. Es ist also ein Thema, das die Donaustadt sicherlich noch eine Weile begleiten wird.
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