Freibad in Wien
Ende des Gratis-Busses zum Gänsehäufel sorgt für Unmut
Das Ende der Gratis-Busse von der U1-Station Kaisermühlen zum beliebten Gänsehäufel sorgt nicht nur in der Donaustadt für Verstimmung. Das Thema wird bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung auf die Agenda kommen.
WIEN/DONAUSTADT. Diese Busfahrenden in Kaisermühlen müssen auch künftig baden gehen - oder besser gesagt, sie können es nicht mehr. Zumindest nicht kostenfrei mit den Öffis. Denn der Gratis-Bus zum beliebten Gänsehäufel wurde bereits 2020 eingestellt und jetzt zeichnet sich ab: Er wird seine Fahrten auch künftig nicht mehr aufnehmen.
Dabei gilt das Gänsehäufel als eines der beliebtesten Freibäder Wiens. Erstmals seit der Pandemie wurden in diesem Jahr auch hier die Eintrittspreise erhöht. Die Einstellung des Shuttleservice von der U1-Station Kaisermühlen direkt zum Eingang des Strandbades stößt deshalb bei vielen Besucherinnen und Besucher auf Unverständnis.
Wo es den Menschen weh tut
"Badegäste ohne Parkpickerl können unter der Woche nicht entspannt baden. Am Wochenende sind die Parkplätze dann so zugeparkt, dass selbst Badegäste aus der Donaustadt keinen Parkplatz finden", äußert auch die Donaustädter ÖVP-Bezirksparteiobfrau Gudrun Kugler ihren Unmut.
Für beide Probleme sei der Bäderbus ins Gänsehäufel eine Lösung, so die Nationalratsabgeordnete: "Der Bus kommt aber nicht mehr: Hier wird gespart, wo es den Menschen in ihrer wohlverdienten Freizeit so sehr weh tut."
Der Bus wurde von der MA44 betrieben und verkehrte alle 10 Minuten. Hintergrund für die Einstellung seien Probleme sowohl an Schönwetter- als auch an Regentagen gewesen. An warmen Tagen sei es bei der Abreise zu Problemen gekommen. Die Busse seien total überfüllt gewesen, im großen Andrang seien körperlich schwächere Menschen häufig abgedrängt worden.
Aus Rücksichtslosigkeit verdrängt
An Regentagen wiederum sei die Auslastung natürlich zu gering ausgefallen. Auch auf der Straße habe es immer wieder Konflikte mit Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern gegeben. Zusammen mit jährlichen Kosten von rund 100.000 Euro für den Fahrtdienst habe dies schließlich zur Einstellung beigetragen.
Für Unmut sorgen die Hintergründe deshalb auch bei Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ): "Laut Information der Wiener Linien hat sich dieses Angebot leider nicht bewährt. So heißt es, dass vor allem ausgerechnet die Schwächsten, für welche dieses Gratis-Angebot in erster Linie geschaffen wurde, von Rücksichtslosen geradezu verdrängt wurden und es deshalb auch immer wieder Unstimmigkeiten unter den Fahrgästen gab."
Anders als der Bus selbst scheint das Thema zumindest politisch gerade nochmal richtig an Fahrt aufzunehmen. So kündigt Kugler an, das Thema bei der nächsten Bezirksvertretungssitzung in der Donaustadt, am 14. Juni, auf die die Agenda zu bringen. "Politik ist für die Menschen da, nicht umgekehrt. Daher müssen vernünftige Lösungen gefunden werden. Der Bäderbus ist ein Muss", so Kugler abschließend.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.