Donaustadt
Gedenktafel für Lydia Sicher in der Seestadt enthüllt
In der Seestadt wurde am Frauentag eine Gedenktafel für Lydia Sicher enthüllt. Die Psychiaterin arbeitete Eng mit Alfred Adler zusammen und musste schließlich emigrieren.
WIEN/DONAUSTADT. Die Seestadt ist weiblich - das wird immer wieder betont. Straßenzüge und Plätze wurden nach bekannten "Töchtern" benannt. Und nun erinnert eine Gedenktafel an einer weitere wichtige Persönlichkeit: Lydia Sicher.
Sie vertrat als Psychiaterin die von Alfred Adler begründete Individualpsychologie und arbeitete eng mit ihm zusammen. In der Seestadt ist so bereits eine Straße nach ihr benannt. Nun wurde außerdem eine Gedenktafel am Haus Lydia-Sicher-Gasse/Janis-Joplin-Promenade angebracht – gewidmet vom ZONTA Club Wien I, der auch schon die Benennung der Straße angeregt hatte.
Frauen vor den Vorhang
Die Enthüllung anlässlich des Frauentags nahm Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) gemeinsam mit Sabine Peters, Präsidentin des ZONTA Club Wien I, im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern des Bezirks, Mitgliedern von ZONTA sowie weiteren Gästen vor.
„In Wien machen wir Frauen sichtbar und holen sie vor den Vorhang. Damit wollen wir Mädchen und junge Frauen stärken und ihnen mitgeben: Traut euch alles zu“, so Gaál. Wie ernst es die Stadt damit meine, zeige die Seestadt.
„Der Internationale Frauentag ist für uns auch der ZONTA Rose Day, ein Tag zur Würdigung bedeutender Frauen und Ehrung von Menschen, die sich für die Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen, und bildet so den Rahmen zur Enthüllung dieser Tafel für eine bemerkenswerte Frau und Gründungspräsidentin unseres Clubs vor über 90 Jahren“, so Sabine Peters.
Zur Person:
Nach der Emigration Alfred Adlers in die USA übernahm Lydia Sicher die Leitung des von ihm gegründeten „Kaiser Franz Josef Ambulatoriums“ und des Wiener Vereins für Individualpsychologie und initiierte die Einrichtung einer Kinderambulanz zur Beratung bei Erziehungsproblemen.
Sie war später auch gezwungen zu emigrieren und führte die Ideen Alfred Adlers in den USA weiter, baute ein individualpsychologisches Zentrum auf und war Vorsitzende der „American Society of Adlerian Psychology“. Neben bemerkenswerten Erfolgen in ihrer Arbeit als Psychiaterin galt sie auch als hervorragende Dozentin.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.