Bezirkschef Nevrivy
"Wer Party machen will, soll über die Donau fahren"

Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) gibt im Interview mit MeinBezirk einen Überblick über laufende Baustellen und anstehende Projekte.  | Foto: BV22
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Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) gibt im Interview mit MeinBezirk einen Überblick über laufende Baustellen und anstehende Projekte. Es geht um die Radwegoffensive, mehr Platz für Grün und um die Nachtruhe um 22 Uhr.

WIEN/DONAUSTADT. Nevrivy erzählt im Gespräch von Donaustadts Baustellensommer, geplanten Projekten und werdenden Stadtentwicklungsgebieten. Auch um die fehlende Party im 22. geht es. 

Wie läuft das Jahr 2024 bis jetzt?
ERNST NEVRIVY: Das Jahr läuft gut. Jetzt in der Ferienzeit wird so viel gebaut, wie nie. Die Wagramer Straße, die derzeit einspurig ist, wird im Sommer 2025 fertig sein. Der Radwegausbau ist wichtig, da wird viel getan. Im Herbst wird der Großteil des Ausbaus in der Donaustadtstraße fertig sein. Vom Donauzentrum bis zur Südosttangente haben wir dann einen durchgehenden Radweg.

Wie sieht es mit den Öffis aus?
Auch der Öffi-Ausbau läuft nach Plan. Die neue Straßenbahnlinie 27 soll im Herbst 2025 in Betrieb gehen. Die ersten Arbeiten laufen bereits. Also, dass wir an derartigen Baustellenmengen arbeiten können, ohne dass der Bezirk zusammenbricht, da muss ich mich bedanken. Außerdem modernisieren wir die Infrastruktur der U-Bahnstation Kagran. Damit soll am 19. August begonnen werden, dann ist sie jeweils in eine Fahrtrichtung gesperrt. 

Die neue Straßenbahnlinie 27 soll im Herbst 2025 in Betrieb gehen. | Foto: Marina Mohr
  • Die neue Straßenbahnlinie 27 soll im Herbst 2025 in Betrieb gehen.
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Viele Anwohnende beschweren sich über die neu markierten Parkplätze in engen Gassen, welche das Parken auf Freiflächen verhindert.
Die, die früher illegal gestanden sind, stehen jetzt auch illegal. Mit dem Unterschied, dass durch die Parkraumbewirtschaftung heute alle Straßen und Gassen grundsätzlich kontrolliert werden. Die MA 46 (Verkehr) hat das Bestreben, so viele legale Parkplätze wie möglich zu schaffen. Aber jetzt haben wir die Situation, dass Menschen, die das Auto lange vor der Haustür stehen hatten, das nicht mehr dürfen. Das Argument, dass es früher kein Problem war, ändert an der gesetzlichen Situation nichts. Und dass man innerhalb von 50 bis 100 Metern keinen Parkplatz findet, glaube ich nicht.

Verbesserungen bei Gehwegen

Werden Empfehlungen des Masterplans Gehen umgesetzt?
Die Prioritäten des Masterplans sind das eine, aber die Notwendigkeit und die finanziellen Möglichkeiten sind das andere. Überall dort, wo wir Straßen sowieso angreifen, schauen wir natürlich, welche Verbesserungen der Masterplan fordert. Außerdem wird derzeit schon sehr viel in Sachen Mobilität geplant, viel mehr Kapazitäten gibt es nicht mehr.

Wie schaut es mit einem Übergang zum Gewerbepark Stadlau aus?
Der kommt. Wir haben dort einen ständigen Zuzug. Dass man dort nicht zu Fuß oder mit Rad hinüberkommt, ist unerträglich. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber die Planungen laufen.

Zum Gewerbepark Stadlau kommt Yvette Bajor, Anwohnerin des Marlene-Haushofer-Wegs, nur über Umwege. | Foto: Heidi Sequenz
  • Zum Gewerbepark Stadlau kommt Yvette Bajor, Anwohnerin des Marlene-Haushofer-Wegs, nur über Umwege.
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Wird sich demnächst etwas bei Stadtentwicklungsgebieten wie Süßenbrunner Straße oder Erzherzog-Karl-Straße tun?
Die Genehmigungsverfahren ziehen sich. Es wäre sinnvoller, wenn man es schon schneller machen könnte, weil der Wohnraum gebraucht wird. Wenn du dichter und höher baust, kannst du auf derselben versiegelten Fläche mehr Wohnraum für mehr Menschen schaffen, als wenn du es niedrig baust.

Egal, ob hoch oder niedrig – ein Gegenargument ist auch, dass man Leerstand prüfen sollte, bevor man neu baut …
Es stehen weder bei Gemeindebauten noch im geförderten Wohnbau Wohnungen leer und genau diese werden gebraucht. In Wien müssen bei allen größeren Stadtentwicklungsgebieten zwei Drittel der Wohnungen gefördert sein.

Sperrstund is' - um 22 Uhr

Apropos Leerstand – Wird für den Schülerzuzug statt der Mobilklassen in der Afritschgasse Leerstand in anderen Schulen geprüft?
Eigentlich wurde das bereits geprüft. Ich gehe davon aus, wenn sie Container bauen, weil sie nicht ausreichend Lehrzimmer haben, dass jetzt nicht auf einmal leere Lehrzimmer auftauchen. Derzeit ist die Hälfte des Sportplatzes wegen der Baustelle für die Container gesperrt, aber das wird noch viel weniger. Und es sind auch nicht die ersten Containerklassen, die es gibt.

Gegen Containerklassen auf dem Sportplatz in der Afritschgasse wurde protestiert. | Foto: Luise Schmid
  • Gegen Containerklassen auf dem Sportplatz in der Afritschgasse wurde protestiert.
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Womit melden sich Anwohnende bei Ihnen?
Kürzlich gab es Lärmbelästigungen in der Metastadt. In der Donaustadt genehmigen wir nach 22 Uhr keinerlei Veranstaltungen. In der Metastadt gab es eine Serie an Konzerten, die bis 23 Uhr von der Stadt genehmigt wurden. Das wurde gegen unseren Willen genehmigt, da bin ich auch ziemlich verärgert. Ich bin der Meinung, dass um 22 Uhr Ruhe zu sein hat in der Donaustadt. Wer Party machen will, soll über die Donau fahren.

Was steht heuer noch an?
Ein Beispiel ist zusätzliche Begrünung in der Seestadt. Beim Hannah-Arendt-Park kommen unter anderem neue Rasenflächen und zusätzliche Bepflanzungen der Pergolen. Und quasi ums Eck – in der Maria-Tusch-Straße – werden die Grünflächen um knapp 300 Quadratmeter und sieben Bäume ergänzt.

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