Kaisermühlen
60 Jahre alte Kastanie soll umstrittener Tiefgarage weichen

Seit gut 60 Jahren wächst eine Kastanie in Kaisermühlen in die Höhe. Jetzt soll sie gefällt werden. | Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
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  • Seit gut 60 Jahren wächst eine Kastanie in Kaisermühlen in die Höhe. Jetzt soll sie gefällt werden.
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Eine jahrzehntealte Rosskastanie soll in der Harrachgasse einem bei Anrainerinnen und Anrainern umstrittenen Wohnprojekt weichen – und das, obwohl sie außerhalb des eigentlichen Plangebiets für das Gebäude liegt. Der Bauträger verweist auf Ersatzpflanzungen und Entsiegelung des bisher versiegelten Areals.

WIEN/DONAUSTADT. In Kaisermühlen stößt derzeit ein geplantes Bauprojekt in der Harrachgasse auf Ablehnung seitens der Bewohner. Auf der jetzt bereits asphaltierten Parkplatzfläche soll ein neuer Wohnbau entstehen. Im Zuge des Vorhabens fürchten Anrainerinnen und Anrainer um eine alte Rosskastanie, die am Rande des Parkplatzes steht, welche gefällt werden soll. Und das, obwohl sie eigentlich außerhalb der eigentlichen Bebauungszone steht. Ein Nachbar schlug auch bei MeinBezirk-Alarm. Laut seiner Schätzung muss die Rosskastanie bereits seit 60 Jahren hier wachsen.

Der wichtige Schattenspender soll einer erweiterten Tiefgaragenplanung des neuen Gebäudes weichen, denn die unterirdische Garage soll über die Fläche des eigentlichen Gebäudes hinausgehen. Laut den Bestimmungen im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ist das Areal, auf dem der Baum steht, für eine gärtnerische Ausgestaltung vorgesehen. Hier dürfen unterirdische Gebäudeteile höchstens 50 Prozent der jeweiligen Grundstücksfläche einnehmen.

„Zusätzlicher Grünraum“

Der Bauträger (Sozialbau AG) bestätigt, dass auf der Parkplatzfläche ein Wohnbau mit 36 geförderten Wohnungen entstehen soll. Nur etwa die Hälfte der derzeit asphaltierten Parkplatzfläche soll verbaut werden. „Dadurch wird eine wesentliche Entsiegelung erreicht“, betont das Unternehmen. Zwischen dem Neubau und dem bestehenden Haus entstehe ein „großzügig grün gestalteter Freiraum“. Der Baustart ist für Anfang 2026 vorgesehen.

Zur umstrittenen Baumfällung heißt es: „Die Rosskastanie muss aufgrund der Tiefgarage gefällt werden. Im Gegenzug erfolgt die Ersatzpflanzung von zwölf Bäumen auf dem Bauplatz und dem Nachbargrundstück Harrachgasse 5.“ Darüber hinaus betont die Sozialbau AG, dass "mit Ausnahme der erwähnten Rosskastanie – kein Baumbestand betroffen ist".

Die weißblühende Rosskastanie liegt über der geplanten Tiefgarage.  | Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
  • Die weißblühende Rosskastanie liegt über der geplanten Tiefgarage.
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Durch das "Nachverdichtungsprojekt" soll kein Grünraum versiegelt werden, da auf rund der Hälfte des bestehenden Parkplatzes geförderter Wohnbau mit gärtnerischer Ausgestaltung errichtet werden soll. "Es entsteht somit zusätzlicher Grünraum", heißt es.

Entscheidung noch nicht gefallen

Das Magistratische Bezirksamt teilt mit, dass derzeit keine aufrechte Bewilligung gemäß dem Wiener Baumschutzgesetz für die Adresse vorliegt. Auch seitens der MA 37 (Baupolizei) liegt derzeit keine gültige Baubewilligung für das Projekt vor.

„Da es sich um kein abgeschlossenes Verfahren handelt, liegt kein Bewilligungsbescheid vor“, heißt es seitens der Behörde. Die Einhaltung der gärtnerischen Ausgestaltung werde im laufenden Bewilligungsverfahren geprüft.

Zudem bestätigt die Baupolizei, dass Einwände und Stellungnahmen von Anrainern im Zuge des Bewilligungsverfahrens eingebracht wurden. Ob die Kastanie tatsächlich der geplanten Tiefgarage weichen muss, hängt nun vom weiteren Verlauf des Bewilligungsverfahrens und den Gutachten der zuständigen Behörden ab.

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Seit gut 60 Jahren wächst eine Kastanie in Kaisermühlen in die Höhe. Jetzt soll sie gefällt werden. | Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
Auf der Fläche des Parkplatzes soll im ab Frühjahr 2026 geförderter Wohnbau entstehen. | Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
Die weißblühende Rosskastanie liegt über der geplanten Tiefgarage.  | Foto: Matthias Pandrea/MeinBezirk
Foto: z.V.g
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