Wien-Wahlkampf beim Stadlauer Kirtag! Eine kaiserliche Chronik!

Bürgermeister Michael Häupl | Foto: SPÖ Wien
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Kurz vor der Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahl in Wien artet der Wahlkampf in der Donaustadt beim Stadlauer Kirtag zu einer regelrechten Materialschlacht aus.

Der Stadlauer Kirtag fand heuer vom 25. bis 27. September statt - also 2 Wochen vor der "Mutter aller Wahlschlachten", der Wahl zum Wiener Gemeinderat und den 23. Bezirksvertretungen. Neben Unterhaltung für Groß und Klein, Live-Musik und reichlich Speisen und Getränken wurde das Fest auch für den heuer besonders spannenden, aufwändigen und erbitterten Wahlkampf genutzt. Wer wird Wien regieren? Der Alt-Kaiser Häupl verteidigt seinen Thron schließlich nun seit über 20 Jahren.

Tag 1: Aufrüsten im Regen!

Am Freitag, den ersten Tag des Festes, hatten die Platzhirsche und Veranstalter von der SPÖ wetterbedingt den Platz voll und ganz für sich vereinnahmt. Dermaßen, dass man leicht den Eindruck bekommen konnte, dass sich eigentlich nur SPÖ-Funktionäre auf das Event verirrt haben. Aufgefahren sind die Genossen mit so ziemlich allem was das Wahlkämpferherz begehrt: Flyer, Luftballons, Kugelschreiber, Zuckerln und sogar eine eigene Sofort-Fotokabine in der man sich ablichten hat lassen - inkl. SPÖ-Logo.

Tag 2: Die Wahlschlacht!

Am Samstag meinte es der Wettergott gut mit allen und so wurde der größte Kirtag in der Donaustadt von zahlreichen Gästen besucht um sogleich von der SPÖ umworben zu werden. Der gesamte Abschnitt der Stadlauer Straße von der Ecke Langobardenstraße bis kurz vor der U2-Station Stadlau versank in einem roten Meer aus Luftballons. Es schien klar zu sein, wer hier das sagen hat. Für die SPÖ-Wahlkämpfer eine "g'mahde Wiesn", wie man so schön in Wien sagt.

Wäre da nicht ein kleines aufmüpfiges gallisches... ach, nein... pinkes NEOS-"Dorf" am Rande der Veranstaltung. Direkt bei der Langobardengasse, quasi noch vor der Absperrung zum Kirtag, hat die pinke, ca. 5 Mann/Frau-starke, Truppe ihr Zelt aufgebaut und der riesigen Römer-, ach, nein... SPÖ-Armee Kontra gegeben. Ebenfalls mit reichlich Material - aber ohne Fotokabine - ausgestattet "kämpften" sie "für deine Zukunft". Dreister Weise positionierten sich die NEOS genau gegenüber einer kleinen SPÖ-Festung, die rote Luftballons im Akkord aufblies. Dem aufmerksamen Beobachter bot sich ein sehr amüsantes Schauspiel. Wer schafft mehr Luftballons? Wer verteilt mehr Flyer? Wer argumentiert in individuellen Gesprächen mit den Besuchern besser? Letzterer Frage konnte ich nicht widerstehen und begab mich als Kriegsberichterstatter an die Front.

Der Kaiser wird schon richten!

Bei der SPÖ konnte ich also in einem netten Gespräch erfahren, dass wir es einzig und allein dem Michi Häupl zu verdanken hätten, dass wir in einer so schönen Stadt lebten. Nach einer kritischeren Frage meinerseits gestand die freundliche Dame dann doch noch paar kleine Problemchen hier und dort ein, versicherte allerdings, dass sie selbst überzeugt sei, dass man diese auch noch in den nächsten Jahren meistern wird. Wie genau war nicht wirklich herauszufinden.

Pinkes Gallien

Schlappe drei Schritte weiter schnappte ich mir einen NEOS-Flyer und kam mit dem jungen NEOS ins Gespräch. Hier wurde ich sofort hellhörig: Mehr Geld für Bildung wollen die NEOS auftreiben. Wie? In dem man z.B. der SPÖ-Kollegin die Hälfte der Luftballons weg nimmt und gleich die gesamte Parteienfinanzierung kürzen will und sowieso den gesamten "verfilzten Politapparat" halbieren will. Das ist doch mal eine Ansage! Das nenne ich brutalsten Wahlkampf Mitten auf der Straße bei einem familienfreundlichen Fest - Rot gegen Pink! Man bringe mir Popcorn und den Spritzwein gleich dazu! Doch dazu sollte es dann doch nicht kommen. Ganz im Gegenteil: die zwei Lager gingen recht freundlich miteinander um. Ist zwar irgendwie langweiliger, aber letzen Endes doch nachhaltiger und weniger blutig. Eine rot-pinke Koalition wäre nach diesem insgesamt eher friedlichen Fronterlebnis durchaus eine denkbare Variante für die Zeit nach dem 11. Oktober.

Blaue Infanterie

Nach ca. zwei weiteren runden von einem Ende des Kirtags zum Anderen befiel mich dann doch das Gefühl, dass bis auf die pinken Gallier, alle anderen die schöne Stadlau schon aufgegeben hätten. Aber siehe da, die Infanterie der FPÖ Donaustadt erschien doch noch am Horizont. Ca. 40 in blau gekleidete Funktionäre verteilten Unmengen an blauen Ballons. Die Kirtags-Vandalen wirbelten mächtig auf. Bei der SPÖ wurde man sichtlich nervös. Doch so schnell die Blauen auftauchten, so schnell waren sie auch wieder weg. Nur wenige ihrer Luftballons, die sich in Bäumen verhedderten, zeugten von einem kurzen blauen Aufstand. Die Genossen putzen sich den Staub von den Schultern und kehrten zum Tagesgeschäft über.

Hört ihr Völker, der Bürgermeister kommt!

Kaum hat sich der Staub gelegt und meine wohlverdiente "Eitrige" - nein, nicht im Lazarett SMZ Ost - beseitigt, wurde es hektisch. Eine Millitärkapelle blies zum New Orleans Swing, während sich der Bürgermeister, Michael Häupl, samt Bezirksvorsteher der Donaustadt und einer Horde von Einklatschern durch die Stadlauer Straße bewegte. Passanten wurden zur Seite geschoben, die Verkäufer an den Ständen winkten brav, hier ein Hand-Shake, dort ein Selfie und dann noch ein paar kaiserliche, ach nein... bürgermeisterliche Worte ans gemeine Fußvolk. Leider ohne Mikrofon, weswegen nicht nachzuvollziehen war, was der Chef-Genosse zu sagen hat. Vermutlich sieht man es dann auf W24 - dem SPÖ/Wien-eigenen Hofberichterstatter. Blöderweise war die Ansprache genau dort wo die pinken Gallier ihre Luftballon hissten und das schöne rote Luftballon-Meer, das den Machtanspruch symbolisieren sollte, verblasste etwas.

Bevor der Bürgermeister in einer motorisierten Kutsche verschwand, gab es aber wieder eine freundliche Geste in Richtung der pinken Revolutionäre. Der Bürgermeister stürmt selbstbewusst das NEOS-Zelt, reicht jedem der Pinken die Hand - freundlich, aber nicht zu sehr - man will sich ja nicht anbiedern an die Störenfriede. Das Fußvolk ist begeistert. Ein Zaungast in schwarzem Biker-Look kommentiert: "Ein wahrer Staatsmann!", seine Biker-Gang bricht in Gelächter aus. "Ironie off", oder wie?

Und der Rest?

Gegen 21 Uhr - nachdem die mittlerweile etwas inflationär gewordene Haus- und Hof-Kapelle der SPÖ Donaustadt "Wiener Wahnsinn" - den Abend musikalisch ausklingen hat lassen, wurde es recht schnell still am Kirtag. Die NEOS bauten ihr Zelt bereits vor Stunden ab und die Hoffnung auf einen grün-roten Showdown hatten die Meisten auch schon aufgegeben. Weit und breit nichts Grünes, das man in die Luft steigen lassen könnte, oder mit dem man einen Liebesbrief an den "Für Alles Öffi"-Julian schreiben könnte.

Auch die ÖVP blieb ihrer Wahlkampf-Linie treu und ließ sich erst gar nicht blicken. Wobei hier das Match gegen die NEOS viel spannender geworden wäre, als gegen die rote Übermacht. Schade eigentlich. Die Schwarzen hatten auch schon mal lustigere Wahlkämpfe... ach, nein... Moment!

Tag 3: Lagerkoller!

Am Sonntag wurde es fast schon spätsommerlich heiß und man merkte bei den Genossen, dass sie schön langsam müde wurden. Nur noch sehr halbherzig, mit reduzierter Kampfkraft und deutlich weniger Luftballons zog man in die Schlacht um Wien.

Die NEOS zogen jedoch nochmals alle Register und stellten eine etwas größere noch pinkere Truppe auf. Frauen, Männer und sehr entzückende Kinder verteilten Luftballons und Zuckerln. Die Materialschlacht konnten sie zwar nicht gewinnen, aber dafür zumindest einiges an Respekt bei den Stadlauern. Ihr Durchhaltevermögen möge am 11. Oktober belohnt werden, denn der Stadt Wien und der Donaustadt täten die pinken Revolutionäre und Querdenker ebenso gut wie dem roten Stadtkaiser und seinem Bezirksfürsten.

Wo: Stadlauer Park, Am Bahnhof, 1220 Wien auf Karte anzeigen
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