Kinder auf Spielplatz unerwünscht
Im Genossenschaftsbau Portnergasse sind spielende Kinder nicht gerne gesehen.
DONAUSTADT. Spielende Kinder sind oft laut. Das ist eine Tatsache, die nicht nur Eltern bestätigen können. Dass sie damit nicht immer auf Gegenliebe stoßen, ist auch verständlich, doch was im Genossenschaftsbau Portnergasse passiert ist, hat Bewohnerin Dani sehr überrascht. Die 33-jährige Mutter von drei Kindern hat einen Brief der Genossenschaft erhalten, worin zu lesen ist: „Kinder dürfen nicht den ganzen Tag spielen, wie, wo und wie laut sie wollen.“
Der Anrainerin wird empfohlen, auch andere Spielplätze in der Umgebung zu nutzen, um anonyme Beschwerden über Kinder, die mit dem Fahrrad fahren, mit Bällen oder ferngesteuerten Autos spielen, zu besänftigen. Dabei ist der Gebäudekomplex sehr kinderfreundlich ausgestattet: „In der rund zehn Jahre alten Anlage gibt es einen mit vielen Details ausgestatteten Spielplatz, einen eigenen Bewegungsraum und viel Freiflächen für Kinder. Der Bau ist als kinderfreundliches Wohnen angeboten worden", so die Bewohnerin.
Genossenschaft will vermitteln
Arwag-Pressesprecher Stefan Hawla sieht sich als Mediator der Hausbewohner. Er will auch jene Mieter, die sich durch den starken Lärm der Kinder gestört und durch den Flug von Spielzeugdrohnen gefährdet fühlen, unterstützen, und meint: „Das Verhalten der Mieter muss aufeinander abgestimmt sein, auch von Kindern.“ Inhaltlich ist für Hawla daher der Brief, der nur an ausgewählte Familien erging, in Ordnung, auch wenn man einige Passagen anders formulieren hätte können.
In der Anlage weisen große Verbotsschilder darauf hin, dass viele Kinderspiele nicht erlaubt sind. Während der Mittagszeit und in den Nachtstunden sind Ruhezeiten einzuhalten. Die Anrainerin verweist dabei auf bau-fremde Personen, die sich Zutritt verschaffen, und auf ihre sehr kleinen Kinder, die nachts nicht mehr auf dem Spielplatz sind. Dani: „Der Spielplatz selbst darf laut Aushang von 7 Uhr bis 22 Uhr benutzt werden.“ Viele Mütter der Anlage haben sich mit einer WhatsApp-Gruppe vernetzt, um gemeinsame Spieltermine zu organisieren. Ein Treffen zwischen den Beschwerdeführern, der Genossenschaft und den Müttern wurde nicht eingeleitet, jedoch sind Dani und andere Mütter gerne dazu bereit.
In dem Brief der Arwag heißt es: „Es gibt durchaus Möglichkeiten, Kinder zur Rücksichtnahme gegenüber ihrer Umwelt mit rechtlich und pädagogisch unbedenklichen Mitteln zu erziehen.“ Rücksichtnahme, die auch vonseiten der Mütter an die Genossenschaft und an die anderen Mieter eingefordert wird.
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