Bauen und Wohnen: Die Gemeinnützigen Bauvereinigungen blicken positiv ins Baujahr 2015
EISENSTADT. Aufgrund der großen und gleichzeitig steigenden Nachfrage an Wohnungen in den Bezirken Mattersburg, Eisenstadt und Neusiedl blicken die Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) sehr optimistisch in das Jahr 2015. Die GBV, bestehend aus den vier Gemeinnützigen EBSG (Pöttsching), OSG (Oberwart) B-Süd und NE (beide Eisenstadt), wollen dabei vor allem Wohnungen für junge Menschen sowie für Senioren verstärkt fördern.
5,- Euro pro Quadratmeter
Seit zwei Jahren forciert die GBV die Schaffung von leistbaren Kleinwohnungen für junge Menschen. Die so genannten "Startwohnungen" sollen mit einer Größe von etwa 55 Quadratmetern und ausgestatteter Küche bei einer Wohnungsmiete von 5,- Euro pro Quadratmeter das erste selbstständige Wohnen für junge Menschen ermöglichen. Das erste Wohnhaus mit zwölf Wohnungen dieser Art wurde in Illmitz bereits fertiggestellt. Ein zweites Wohnhaus mit ebenfalls zwölf Wohnungen soll kurz vor der Fertigstellung stehen. Im Eisenstädter Ortsteil Kleinhöflein befinden sich derzeit 14 "Startwohnungen" im Bau.
Betreutes Wohnen
Die Schaffung von seniorengerechten Wohnungen im Rahmen des betreuten Wohnens ist ein weiterer Schwerpunkt, den sich die GBV für das Jahr 2015 gesetzt hat. Ähnlich wie in Oberwart, wo bereits 74 derartige Wohnungen zur Verfügung gestellt wurden, soll auch der Bedarf in den Bezirken des Nordburgenlandes gedeckt werden.
Arbeitsplätze schaffen, Wirtschaft ankurbeln
Die geplanten Bauvorhaben sollen dabei sowohl Arbeitsplätze schaffen als auch Burgenlands Wirtschaft ankurbeln. "Der Wohnbau ist ein wesentlicher Teil der burgenländischen Wirtschaft geworden", streicht Dr. Alfred Kollar, Geschäftsführer der OSG in Oberwart, hervor.
Um Burgenlands Wirtschaft auch wirklich in Schwung bringen zu können, wird die Bauinitiative "Wir bauen burgenländisch" vorangetrieben. "Das bedeutet, dass mehr als 90 Prozent des gesamten Bauvolumens als Bauaufträge an heimische Firmen vergeben werden. Damit wird das Ziel dieser Initiative, das Arbeit, Geld und Wertschöpfung im Land bleiben, erreicht", so Kollar.
Erhöhte Baukosten durch Bauauflagen
Sorgen bereitet der GBV allerdings die in den letzten Jahren verschärften Bauauflagen, die die Kosten für den sozialen Wohnbau teilweise massiv erhöhen. "Bestimmungen im Bereich des Schall- und Wärmeschutzes, der Brandsicherheit, der Barrierefreiheit und der ökologischen Ausführung der Bauvorhaben haben die Baukosten alleine in den letzten fünf bis sechs Jahren um bis zu 40 Prozent ansteigen lassen", beklagt Kollar die Entwicklung.
Anton Mittelmeier, Geschäftsführer der NE in Eisenstadt, hinterfragt vor allem die Sinnhaftigkeit von einzelnen Richtlinien. Die Errichtung von Notkaminen sei in Zeiten wie diesen ebenso wenig einzusehen, wie die Schaffung von zwei Garagenplätzen für Wohnungen mit 42 Quadratmetern. Außerdem sei es für die GBV durchaus vorstellbar, beim Wohnmodell der Startwohnungen bei drei oberirdischen Geschoßen auf einen Personenaufzug zu verzichten.
"Wir werden uns für eine massive Deregulierung der Richtlinien einsetzen, um so bis zu 5 Prozent der Baukosten einsparen zu können. Ich denke, gerade jungen Menschen ist es lieber, sich 50,- Euro im Monat zu sparen, als diese für einen Lift auszugeben, den sie in diesem Alter nicht benötigen", erklärt Mittelmeier.
21.000 Wohnungen für 50.000 Menschen
Burgenlandweit hat die GBV mittlerweile knapp 21.000 Wohnungen errichtet und bietet somit etwa 50.000 Menschen eine Wohngelegenheit. Dementsprechend lebt derzeit etwa jeder sechste Burgenländer in einer von der GBV errichteten Wohnung.
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