"Marshall-Plan" gefordert
500.000 Euro-Innenstadt-Paket für Eisenstadt
Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) fordert von Bund und Land einen „Marshall-Plan" für Innenstädte und stellt ein Innenstadt-Paket für Eisenstadt vor. Die Stadt will 500.000 Euro in das Stadtzentrum investieren.
EISENSTADT. Die großen Einkaufszentren an den Stadträndern, der Internethandel und die Auswirkungen der Corona-Pandemie setzen den innerstädtischen Handel unter Druck. „Die Politik muss jetzt reagieren, um den Kollaps der Stadtkerne nach der Pandemie zu verhindern", erklärt Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) am Donnerstag im Zuge eines Pressetermins. Der Eisenstädter Bürgermeister schließt sich der Idee von Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König (CSU) an, dieser forderte bereits Ende Jänner einen „Marshall-Plan“ jedoch für die deutschen Innenstädte. Konkret appelliert Steiner an den Bund und an das Land Kommunen finanziell bei der Bewältigung dieses Problems zu unterstützen. Dazu schlägt er die Schaffung eines Innenstadt-Fonds vor.
Neues Paket wurde vorgestellt
Die Stadtgemeinde will ihren Beitrag leisten und präsentiert ein 500.000 Euro-Innenstadt-Paket, welches sie aus dem laufenden Budget finanzieren wollen. „Die Innenstadt ist gleichsam die Seele einer Stadt. Deshalb müssen wir alles tun, um sie zu stärken“, erklärt Steiner. Im Gemeinderat wurde das geplante Paket aber noch nicht thematisiert: „Wir sind überrascht worden von den Plänen des Bürgermeisters. Ob die geplanten Maßnahmen auch Sinn machen, kann ich erst sagen, wenn wir konkrete Pläne vorgelegt bekommen. Ich hoffe, wir werden in die Ausarbeitung involviert werden", erklärt Vize Otto Kropf (SPÖ).
Innenstadt-Bonus
Unternehmensgründer, die sich im Eisenstädter Stadtzentrum (also zwischen Schloss Esterházy und dem Kultur- und Kongresszentrum samt Nebengassen und Oberberg) niederlassen, sollen in Zukunft den Innenstadt-Bonus erhalten. Geplant ist eine Basisförderung von 500 Euro im ersten, 300 im zweiten und 200 Euro im dritten Jahr. Diese Förderung soll für Dienstleistungs- oder Handelsbetriebe, die es in der Innenstadt noch nicht oder in unzureichender Zahl gibt, im ersten Jahr verdoppelt werden. Als Beispiel nennt Steiner hier etwa Fleischer oder Kinderspielzeuggeschäfte. Diese würden 1000 Euro monatlich im Gründungsjahr erhalten. „Wir wollen damit auch den Branchenmix verbessern“, so Steiner. Der genaue Kriterienkatalog soll in den nächsten Wochen erarbeitet werden. Die Förderung soll auch für jene möglich sein, die sich 2020 in der Innenstadt angesiedelt haben. Geplanter Start soll im zweiten Halbjahr sein. Der Fördertopf wird vorerst im ersten Jahr mit 100.000 Euro dotiert.
Neues Stadt- und Standortmarketing
Rund 150.000 Euro will die Stadt in ein neues Stadt- und Standortmarketing investieren. Vize Istavan Deli (ÖVP) erklärt: „Das neue Tourismusgesetz zentralisiert die Tourismusverbände. Regionalisierte Kampagnen sind dadurch nicht möglich. Also wird die Stadt hier eigene Wege gehen. Wir werden mit einem neuen Stadt- und Standortmarketing die Innenstadt und das gesamte Stadtgebiet touristisch noch besser vermarkten.“
Keine Schanigärtengebühren
Auch 2021 sollen covid-freundliche Sommerevents wie „Music in the City“ und „Matinee in the City“ weitergeführt werden. Wöchentlich sollen Bands oder Blasmusikkapellen auf Rechnung der Stadt in der Nähe der Schanigärten auftreten. „Es ist uns wichtig trotz Pandemie ein entsprechendes Programm zu bieten. Ohne Angebot kommen die Menschen nicht in die Innenstadt. 2020 taten das bei den kleinen Events insgesamt etwa 4.000 Menschen“, erklärt Waltraud Bachmaier, Obfrau des Ausschusses für Kultur und Tourismus. Wie schon im Vorjahr wird auch heuer den Gastronomen die Schanigartengebühr erlassen.
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