Aktionstag Schöpfung
„Bäume und Baumschutz – Bäume als Lebensräume“
Am 21. April fand im Haus der Begegnung in Eisenstadt unter dem Motto „Bäume und Baumschutz – Bäume als Lebensräume“ zum 16. Mal der Aktionstag Schöpfung statt.
EISENSTADT. Seit über 15 Jahren ist der vom ehemaligen Umweltanwalt und jetzigem Landesleiter der burgenländischen Naturschutzorgane Hermann Frühstück, dem Umweltbeauftragten der Diözese Eisenstadt Lois Berger sowie dem Direktor des Haus der Begegnung (HdB) Engelbert Marakovits ins Leben gerufene Aktionstag Schöpfung ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender. Das Thema des diesjährigen Aktionstages Schöpfung, am 21. April im Haus der Begegnung, war „Bäume und Baumschutz – Bäume als Lebensräume".
Die Veranstaltung
In individuell gestalteten Stationen wurde das Thema „Bäume und Baumschutz – Bäume als Lebensräume" Jugendlichen auf informative Art und Weise nähergebracht. Am Programm standen diverse Stationen im Schlosspark in Eisenstadt, im Landesmuseum Burgenland und im Haus der Begegnung in Eisenstadt.
Bäume und Baumschutz
„Wir haben heuer das Motto gewählt, da die Bäume und der Wald in Zeiten der Klimakatastrophe ein zentrales Thema sind. Zudem sind Bäume für die Schüler und Schülerinnen griffig, sie können die Bäume anfassen und von ihnen lernen", berichtet Lois Berger, der seit rund 20 Jahren Liegenschaftsverwalter und Umweltbeauftragter der Diözese Eisenstadt ist, und ergänzt: „Bäume speichern Co2 und produzieren Sauerstoff. Dies ist für uns wirklich essentiell. Zudem sind Bäume gute Schattengeber und senken in Städten deutlich die Temperaturen", berichtet der Umweltbeauftragte der Diözese Eisenstadt Lois Berger.
Im Auftrag der Umwelt
Im ganzen Burgenland ist Berger für die Beratung und Genehmigungen der Liegenschaften im kirchlichen Besitz zuständig - dies sind rund 5.000 Hektar. Als Umweltbeauftragter setzt sich Berger dafür ein, dass Naturschutzthemen in der Kirche umgesetzt werden und arbeitet zusammen in mehreren Kooperationen österreichweit an Umweltthemen.
33 Prozent Wald
„Die Waldfläche nimmt österreichweit zu, wir haben etwa 50 Prozent Wald in unserem Land. Das Burgenland hat jedoch mit rund 33 Prozent die geringste Waldausstattung. Vor allem im Norden liegen Teile wie etwa der Seewinkel, wegen der niedrigen Seehöhe, unter der Baumgrenze. Wegen dem geringen Niederschlag und den hohen Temperaturen gibt es hier weniger Bäume", erklärt der Experte.
Die Funktionen des Waldes
Bei den Waldflächen würde darauf geachtet, dass immer die Funktionen erfüllt werden: „In den Waldflächen wird darauf geachtet, dass diese die Funktionen Schutz, Nutzen, Wohlfahrt und Erholung erfüllen. Die Ausprägungen variieren je nach Lage des Waldes. Liegt etwa ein Wald näher an einer Stadt ist die Funktion Erholung ausgeprägter als bei einem Wald der als Wirtschaftswald genutzt wird"
"Oft wird zu schnell gefällt"
Berger selbst ist fasziniert von den Bäumen und bedauert, dass oft zu schnell zur Motorsäge gegriffen wird. „Oft werden Bäume gefällt obschon es andere Möglichkeiten gegeben hätte. Ein Baum wächst nur sehr langsam und kann nicht so schnell durch einen neugesetzten Baum ersetzt werden." Jährlich werden in der Diözese im Burgenland aus diesem Grund die Bäume von einem Sachverständiger untersucht. „Von dem Experten bekommen wir Maßnahmen erklärt, wie wir Bäume schützen können. Natürlich leben Bäume auch nicht ewig, werden krank und müssen in manchen Fällen auch gefällt werden, aber viele Bäume werden auch unnötig im Burgenland gefällt", kritisiert Berger, der appelliert vor dem Fällen Experten einzuschalten.
Veränderte Bedingungen
„Vor allem die Nadelbäume wie die Fischte und die Kiefer werden wegen den steigenden Temperaturen immer mehr zurückgedrängt. Im Burgenland dominieren die Laubbäume, da sie besser mit den höheren Temperaturen umgehen können. Aufgrund des Klimawandels verändert sich die Baumlandschaft. So werden zum Beispiel jetzt im Burgenland Olivenbäume angepflanzt, sie sind zum Beispiel Gewinner des Klimawandels", klärt Berger auf.
Tipps für den Garten
Privatpersonen rät der Umweltbeauftragte eine genaue Planung vor dem Pflanzen: „Öfters wird die Größe der Bäume unterschätzt. Viele pflanzen den Baum im Garten zu Nahe an ihr Haus und beschließen später den ausgewachsenen Baum wieder zu fällen, da er zum Beispiel die Fassade beschädigt. Bäume erfüllen wichtige Funktionen und sind sehr verschieden. Ich rate, dass man sich genau informiert welche Blüten, Früchte der Baum bekommt, sich überlegt wo man Schatten im Garten haben will und einen Baum auswählt der zu den eigenen Bedürfnissen passt." Zudem sei es schade, dass viele den Laubfall im Herbst als Mist ansehen würden.
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