Eisenstadt
Der Holzwurm nagt an der Haydnkirche
Holzwürmer fressen die jahrhundertealten Statuen der Hadnkirche von Innen auf.
EISENSTADT. „Wir waren noch mitten in den Arbeiten für die Sanierung 2020, da war die Diagnose Holzwurm im Kalvarienberg ein echter Schock“, so Propstpfarrer Wilhelm Ringhofer.
Mittlerweile steht das Sanierungskonzept. Für die Bekämpfung des Holzwurms wurde von allen Experten die Begasung als unbedingt notwendig erachtet.
Holzwurm mit Gas bekämpfen
Diese wird von einem anerkannten Profibetrieb durchgeführt und startet am 13. Juli. Zur Bekämpfung des Holzwurms wird ein gasförmiges Bekämpfungsmittel eingesetzt. Dazu wird der gesamte kirchliche Gebäudekomplex der Pfarre Oberberg für rund eine Woche gesperrt. Ein Betreten des Kalvarienberges, der Haydnkirche inklusive aller Nebenräume ist in dieser Zeit nicht möglich. Nach entsprechender Einwirkzeit wird das Gas abgelüftet, Abdichtungen entfernt und sobald keine Gasreste mehr gemessen werden, kann die Kirche wieder geöffnet und gefahrlos betreten werden. Heilige Messen und Begräbnisfeiern werden aufgrund der Arbeiten bis 26. Juli in die Pfarrkirche Kleinhöflein verlegt.
Fledermäuse bleiben erhalten
Bei der Vergabe der Arbeiten wurde auch darauf geachtet, dass die bestehende Fledermauspopulation erhalten bleibt. Eine Absaugvorrichtung sorgt dafür, dass der Dachbereich, in dem die Fledermäuse ganzjährig nisten, gasfrei bleibt.
Die Arbeiten der Notsicherung und der konservatorische Maßnahmen schließen unmittelbar an die Begasung an. In einem zweiten Schritt werden restoratorische und ästhetische Arbeiten dafür sorgen, dass die wertvollen Holzfiguren wieder ihre volle Pracht entfalten. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis ins Jahr 2021 reichen.
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten der Holzwurmbekämpfung belaufen sich auf insgesamt 380.000 Euro.
Das Bundesdenkmalamt, die Landesregierung, die Stadt und die Diözese haben bereits Unterstützungsmittel in Höhe von insgesamt 280.000 Euro zugesagt. Der Restbetrag wird von der Propsteipfarre Eisenstadt-Oberberg gemeinsam mit dem Verein der Freunde der Haydnkirche, der durch Spendensammlungen einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung geleistet hat, aufgebracht.
Figuren bleiben erhalten
„Gemeinsam mit dem Verein war es uns als Pfarre überhaupt erst möglich, die restlichen, notwendigen Eigenmittel auf die Beine stellen“ freut sich Propstpfarrer Ringhofer, dass das Projekt der Holzwurmfinanzierung zur Gänze finanzierbar ist und die schönen, historischen Holzfiguren nachhaltig erhalten bleiben.
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