Grenzeinsatz im Burgenland: Polizei und Bundesheer ziehen Zwischenbilanz
EISENSTADT (ft). Die Polizei und das Bundesheer haben am frühen Mittwochnachmittag eine Zwischenbilanz des burgenländischen Grenzeinsatzes gezogen. Die erste Phase, in denen Vorbereitungen an den einzelnen Grenzübergängen getroffen wurden, sei nun abgeschlossen, die Grenzübergänge winterfest. Jetzt beginne Phase Zwei. Diese beschäftige sich mit der Frage, wie die Einreisebedingungen verbessert und beschleunigt werden können.
1.500 Polizisten und 450 Soldaten
Mehr als 1.500 Polizisten und 450 Soldaten waren in den letzten Monaten damit beschäftigt, Burgenlands Grenzübergänge sprichwörtlich im Auge zu behalten. Während die Polizei für die größeren Grenzübergänge wie Nickelsdorf oder Heiligenkreuz zuständig ist, kümmert sich das Bundesheer um die kleineren Übergänge sowie die so genannte grüne Grenze.
5.900 Aufgriffe Illegaler
Insgesamt konnten dadurch 5.900 Menschen aufgegriffen werden (70 Prozent davon im Bezirk Neusiedl), die versucht hatten, illegal über die Grenze zu gelangen. 90 Prozent davon versuchten ihr Glück während der Dunkelheit. Zu den Aufgriffen Illegaler gesellten sich jene von Schleppern: 103 Schlepper, hauptsächlich aus Ungarn, Serbien und Rumänien, konnten gefasst werden.
169 Container aufgestellt
Um möglicherweise noch kommende Menschenmengen beherbergen und schnellstmöglich registrieren zu können, wurden in Nickelsdorf 135 und in Heiligenkreuz 34 Container aufgebaut, die insgesamt 3.000 bzw. 1.000 Menschen ein Dach über den Kopf bieten können. Auch Vorkehrungen für einen möglichen Grenzzaun wurden getroffen. Darüber hinaus werde über einen Ausbau des Grenzübergangs in Nickelsdorf nachgedacht: Bis zu neun Fahrspuren sollen dort die Kontrolle sowie Ein- und Ausreise in Zukunft beschleunigen.
Aufgriffe von Woche zu Woche verschieden
Derzeit sei die Anzahl der Aufgriffe von Woche zu Woche verschieden, so Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching. "Gestern waren es 29 Augriffe, in der gesamten letzen Woche zehn und in der Woche davor 70." Für die kommende Winterzeit erwarte man erfahrungsgemäß grundsätzlich weniger Grenzübergänge.
"Lage ist labil"
Gerüstet sei man dennoch für größere Menschenmengen, denn die Lage sei derzeit labil, sagt Fasching. "Viele Menschen warten in Griechenland, in der Türkei und weiteren Ländern auf eine Weiterreise." Man wisse daher nicht, ob und wenn ja, wann sich größere Menschenmengen in Richtung Burgenlands Grenze in Bewegung setzen.
"Hervorragende Zusammenarbeit"
Nichtsdestotrotz scheinen Polizei und Bundesheer für alle möglichen Szenarien gewappnet. Denn: "Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundesheer funktioniert hervorragend und wird getragen von großem Respekt und hoher Professionalität", erklärt Landespolizeidirektor Martin Huber. Dem könne Burgenlands Militärkommandant Oberst Gernot Gasser nur zustimmen.
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