Rauchverbot in der Gastronomie
"Keiner regt sich drüber auf, nach draußen gehen zu müssen"
Seit 1. November ist das absolute Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft. Eine erste Bilanz zeigt, wie es den kleinen Gastro-Betrieben im Bezirk Eisenstadt-Umgebung mit dieser Neuerung ergeht.
EISENSTADT. Seit einem Monat ist das Rauchverbot in der Gastro bereits in Kraft. Damit darf in keinem Gastronomiebetrieb, weder in Restaurants, Bars, Diskotheken noch in Beisln oder Kaffeehäusern mehr geraucht werden – auch nicht in abgetrennten Raucherräumen. Während Gesundheitsexperten das neue Gesetz befürworten, wollte sich die Gastro-Branche mit der neuen Regelung nicht zufrieden geben und forderte Raucherräume oder andere Lösungen. Doch wie steht es nach einem Monat ohne Qualm in den Lokalen?
Umsatzeinbußen bemerkbar
Laut Franz Perner, Geschäftsführer der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Burgenland, machte sich das Rauchverbot in Form von Umsatzeinbußen bemerkbar. "Vor allem in der Dorfgastronomie und in kleineren Lokalen, die hauptsächlich Getränke verabreichen", seien die Einnahmen zurückgegangen.
Mehr Gäste als zuvor
Das Beisl in Siegendorf ist eines dieser kleinen Lokale, das sogar ausschließlich Getränke ausschenkt. Umsatzeinbußen aufgrund des neuen Gesetzes verspürt Betreiber Aaron Gsellmann jedoch nicht „Das Beisl ist so klein, dass der Rauch früher vielen Gästen unangenehm war. Keiner regt sich darüber auf, dass er nun nach draußen rauchen gehen muss", so Gsellmann. Es würden jetzt sogar mehr Gäste das Beisl besuchen, also vor dem Rauchverbot.
Keine Anrainerbeschwerden
„Mein Lokal liegt direkt am Rathausplatz. Unmittelbare Anrainer, die belästigt werden könnten, gibt es dort keine. Und am Abend ist bei mir ohnehin geschlossen, meine Gäste könnten maximal jemanden vom ,Mittagsschlaferl’ abhalten“, gibt’s laut Gsellmann auch keine Probleme mit den Rauchern, die jetzt vor dem Beisl ins Siegendorf ihre Zigarette rauchen müssen.
Keine Kontrollen
Kontrollen gab es im Bezirk bisher keine, heißt es von der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung. "Wenn angezeigt wird, muss aber auch gestraft werden", erklärt Kurt Pinter, Referatsleiter für Strafwesen der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung. „Bis jetzt war das aber noch nicht der Fall.“
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