Kurt Feiler: „Die Eiche ist das beste Holz“
Die Lagerung des Weins in den Fässern hat wesentlichen Einfluss auf den Geschmack
RUST. „Natürlich braucht der Wein im Holzfass mehr Zeit. Aber es ist ganz einfach die feinere und bessere Methode“, so der Ruster Winzer Kurt Feiler über die qualitativen Vorzüge von Holzfässern gegenüber dem schnelleren und weitaus günstigeren Versuch der Imitation mittels Holzchips in Edelstahltanks.
„Das beste Holz für Weinfässer ist die Eiche. Eichenfässer sind in Sachen Dichtheit und Robustheit einfach unerreicht“, so der Winzer. Nach der Gärung in Tanks ist Wein zwar fertig, muss jedoch noch reifen. Dafür benötigt er Sauerstoff. „Dieser chemische Prozess braucht Zeit. Durch die feine, aber stetige Luftzufuhr in Holzfässern ist eine langsame Reaktion möglich“, klärt Feiler auf.
Ein Allrounder aus Rust
Rund 200 Holzfässer in verschiedensten Größen finden sich im Keller des Weinguts Feiler-Artinger. Die Ruster Trilogie – also Weiß-, Rot- und Süßweine, sowie Schaumwein und „Natural Wines“ befinden sich im Vollsortiment des Allrounders aus Rust, der vor kurzem zum Präsidenten der RWB – der Renommierten Weingüter Burgenlands – gewählt wurde. „Insgesamt bauen wir – ausnahmslos in Rust – 14 Rebsorten an. Ermöglicht wird das durch unsere vielfältigen Böden“, erklärt der Winzer.
Gerbstoffe im Holz
Vielfältig sind nicht nur die Weine bei Feiler-Artinger, sondern auch die Fässer, in denen sie reifen. „Unsere großen Holzfässer sind aus österreichischer Eiche. Wenn diese ordentlich gepflegt werden, können sie bis zu 60 Jahre genutzt werden“, erzählt der Ruster bei einem Spaziergang durch den eindrucksvollen Weinkeller. Anders verhält es sich bei den rund 150 Barrique-Fässern. „Hier werden kleine Fässer verwendet, weil sich dadurch ein anderes Verhältnis zwischen Oberfläche und Inhalt ergbit. Denn die Holzgerbstoffe sind das Gerüst für den Wein“, erläutert Feiler. Weil 80 Prozent der Gerbstoffe aus dem Holz bereits im ersten Jahr ausgelaugt sind, wechseln die 150 Barrique-Fässer im Weingut wesentlich öfter.
Stil der Fassbindereien
Diese Fässer bezieht Feiler aus der Pfalz bzw. aus Frankreich. Denn wie Winzer haben auch Fassbindereien einen eigenen Hausstil. „Auch wenn jeder Baumstamm anders ist, die Jahre widerspiegelt, in denen er wächst, erkennt man Unterschiede zwischen den einzelnen Fassbindereien“, so Feiler abschließend.
Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.