Leserbrief: "Kasperl und die Verlängerung der A3"
Leserbrief von Karl-Heinz Pieler aus Siegendorf
Nun wird es ernst: Der neue Asphaltteppich kommt. Und argumentiert wird wie immer: "Der Verkehr nimmt zu, also brauchen wir mehr Straßen." Man kann freilich auch intelligenter argumentieren, nämlich so: "Der Verkehr nimmt zu, also müssen wir ihn verringern." Aber man erkühne sich! Sofort springt Kasperl herbei und knüppelt auf einen ein. So wie auf das böse Krokodil. "Und da! Und da! Und da!" Aber nicht mit irgendeinem Weiden- oder Birkenstock, nein. Sondern mit dem großen eichenen Wirtschaftswachstumsknüppel! Wumm! Zack! Krach! Bis man sich nicht mehr rührt. Und so bleiben wir ein Land unter Rädern in einer Welt unter Rädern. Eine kleine Bühne in einem globalen Kasperltheater ohne erzieherischen Wert. Habe ich noch etwas vergessen? Ach ja! Die Vollbeschäftigung, natürlich! Die so heiß ersehnte Vollbeschäftigung! Nun: Auf sie kann man warten. So wie auf den Herrn Godot. Aber nicht an einer Landstraße unter einem kahlen Baum (das hätte noch Ästhetik); sondern auf dem Pannenstreifen der A3-Verlängerung. Viel Glück!
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