"TriClip" fürs kranke Herz
Neue Behandlungsmethode bei Herzfehlern

- Die Positionierung eines oder mehrerer Trikuspidalklappenclips erfordert ein enges Zusammenspiel zwischen interventionellen Kardiologen und Kardiologen mit Spezialgebiet Echokardiographie, einem Herzchirurg, einem Anästhesie-Team und Radiologischem Assistenzpersonal.
- Foto: KH BB Eisenstadt
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Die Kardiologie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Eisenstadt ist eine der wenigen Abteilungen in Österreich, in der nun die Sanierung einer Trikuspidalinsuffizienz durch einen sogenannten TriClip durchgeführt wird.
EISENSTADT. Im Burgenland sind hochgerechnet ca. 1.500 Menschen von der sogenannten Trikuspidalinsuffizienz betroffen. Diese tritt auf, wenn die Klappe zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Kammer des Herzens, die sogenannte Trikuspidalklappe undicht ist. Die Wahrscheinlichkeit, eine Trikuspidalinsuffizienz zu bekommen, erhöht sich deutlich mit zunehmendem Lebensalter. Aufgrund der demographischen Bevölkerungsentwicklung ist von einer weiteren Zunahme der Betroffenen auszugehen.

- Die Steuerung des Eingriffs erfolgt sowohl echokardiographisch über eine in die Speiseröhre eingebrachte Echosonde (obere Bildhälfte des Monitors), als auch gleichzeitig über die Durchleuchtung im Herzkatheterlabor (untere Bildhälfte des Monitors)
- Foto: KH BB Eisenstadt
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Auslöser Links - Defekt Rechts
In mehr als 90% der Fälle beruht die Trikuspidalinsuffizienz auf einer Druck- und/oder Volumenüberlastung des rechten Herzens, bedingt durch eine Funktionsstörung des linken Herzens. Die Therapiemöglichkeiten waren bislang eingeschränkt. Oftmals war eine Operation am offenen Herzen aufgrund des Gesamtgesundheitszustandes für den Patienten zu riskant.

- v.l.: RT Viktoria Jägersberger, OÄ Dr. Christiane Klikovits, Univ. Prof. Dr. Rudolf Berger (Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt), Univ. Prof. Dr. Martin Andreas (Med Uni Wien), OA Dr. Matthias Stöckl, OA Dr. Christian Toth (Krankenhaus Barmherzige Brüder Eisenstadt), Mag. Julia Riedl (Med Uni Wien), Univ. Prof. Dr. Christian Punzengruber (Klinikum Wels-Grieskirchen)
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Neue Therapiemöglichkeit
Ob der neu angewandte minimalinvasive Triclip Kathetereingriff für Betroffene in Frage kommt, obliegt der Teamentscheidung des sogenannten „Klappenteams“. An der Durchführung des komplexen Eingriffs sind neben interventionellen Kardiologen und Kardiologen mit Spezialgebiet Echokardiographie auch ein Herzchirurg, ein Anästhesie-Team und radiologisches Assistenzpersonal beteiligt. Die Entscheidungen werden individuell für den jeweiligen Patienten getroffen, abhängig von seinen Vorerkrankungen und der anatomischen Eignung. Das „Werkzeug“ für den Eingriff wird von der Leiste aus über die untere Hohlvene in das rechte Herz eingebracht. Die Steuerung des Eingriffs erfolgt sowohl echokardiographisch über eine in die Speiseröhre eingebrachte Echosonde, als auch gleichzeitig über die Durchleuchtung im Herzkatheterlabor.
Erfolgreicher Eingriff
Kürzlich wurde die erste Implementierung eines Tripclip erfolgreich durchgeführt. Erleichtert und zufrieden nach dem mehrstündigen Eingriff, der unter Vollnarkose stattfindet, zeigt sich der Abteilungsvorstand der Inneren Medizin I, Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Berger: „Die interventionelle Triclip-Methode ist eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die Patienten helfen kann, wieder mit besserer Lebensqualität zu leben. “



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