Ab September
Neue Privatschule in Purbach geplant
PURBACH. Das Einmaleins hüpfen und singen, den Stoff anhand von fächerübergreifenden Projekten erarbeiten, zweimal pro Woche im Wald auf Bäumen klettern, am Schul-Acker Gemüse anbauen und täglich frisches Bio-Essen verspeisen – so stellen sich etliche engagierte Eltern aus dem nördlichen Burgenland die Traum-Schule für ihre Kinder vor, eine reformpädagogische Privatschule, die im September 2019 in Purbach aufsperren und alle Pflichtschuljahre abdecken soll.
Angebot nicht nach Wunsch
Begonnen hat es am 2. Jänner 2019, als einige Eltern der Einladung von Veronika Stockert für ein Neujahrs-Treffen in Purbach gefolgt sind und gemeinsam über das Bildungsangebot für ihre Kinder diskutiert haben. Schon nach einer Stunde waren sich alle einig: Das Angebot an öffentlichen Volksschulen entspreche nicht dem, was sie sich für ihre Kinder wünschen und es brauche eine neue, offen-reformpädagogische Privatschule in der Gegend. Danach ging es schnell: Julia Singer und Veronika Stockert gründeten den Verein "Potenzial Entfaltung", wählten ein ehemaliges Gasthaus in der Unteren Bahngasse als künftigen Schulstandort aus und schrieben die eigenen Schul-Statuten sowie ein pädagogisches Konzept.
"Wettlauf gegen die Zeit"
Nun befinden sich die beiden Damen aber im "Wettlauf gegen die Zeit", wie Singer den Bezirksblättern erklärt: "Bis 1. Juni muss die Schule baulich fix und fertig sein, dann hat der Schulqualitätsmanager zwei Monate Einspruchsrecht und spätestens am 1. August wissen wir, ob wir im September eine Privatschule oder vorerst nur eine Lerngruppe eröffnen können." Aber selbst wenn Letztgenanntes zutreffen sollte, werde man es nächstes Jahr noch einmal probieren. Abgesehen davon sei man sich "zu 99 Prozent" sicher, dass es im September klappen wird.
Start mit 20 Kindern
"Idealerweise haben wir dann 20 Kinder in der altersgemischten Primaria-Klasse, die die 1. bis 6. Schulstufe abdeckt. Die Hälfte der Plätze ist allerdings bereits vergeben und die Nachfrage ist groß", freut sich Veronika Stockert, Obfrau des Trägervereins. Ab dem zweiten Jahr sollen dann 25 Kinder unterrichtet werden und ab dem dritten Jahr alle Pflichtschuljahre abgedeckt sein.
Lernen geht vom Kind aus
Die Grundidee der neuen Privatschule, die Eltern rund 300 Euro im Monat kosten wird: "Offen-reformpädagogisch bedeutet, dass das Lernen vom Kind ausgeht – im Gegensatz zu vorgegebenen Stundenplänen und Bewertungssystemen, die davon ausgehen, dass alle Kinder eines Jahrgangs den exakt gleichen Entwicklungsstand haben, was ja laut aktueller Hirnforschung nicht der Fall ist", erklärt Sabine Knöbl, pädagogische Leiterin der künftigen Schule.
"Gute Ergänzung"
Wie die Idee der neuen Privatschule entstanden ist, kann Julia Singer schnell erzählen: "Ich wohne seit einem Jahr in Purbach und als ich Veronika kennengelernt habe, haben wir darüber fantasiert, wie cool so eine Schule wäre. Ich wollte das persönlich für meine Kinder und auch weil es Sinn macht, nachhaltig ist und wir uns als gute Ergänzung zum öffentlichen Angebot sehen." Kinderateliers und Lern-Nachmittage im Wald sollen nur zwei der vielen neuen Lerninhalte sein.
Info-Tag in Breitenbrunn
Am 5. Mai findet von 15-18 Uhr ein Info-Tag in die Kirschblütenhalle in Breitenbrunn statt. Dort können interessierte Eltern das Gründerteam, die Pädagogen und das Konzept kennenlernen.
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