Sensationsfund
Römisches Dorf in Müllendorf entdeckt
MÜLLENDORF (ft). Bei Grabungen für die Errichtung einer neuen Wohnhausanlage in Müllendorf wurde letzte Woche ein Sensationsfund gemacht: Archäologen haben "ausgedehnte Reste eines römischen vicus" – einer Römer-Siedlung mit kleinstädtischem Charakter – entdeckt. Dies teilte der Verein zum Schutz und zur Erhaltung archäologischer Güter im Burgenland "PannArch" auf seiner Homepage mit.
Fünf römische Gebäude
Als "vicus" werden römische Siedlungen in den früheren nördlichen Provinzen des Römischen Reichs bezeichnet. Der wirtschaftliche Schwerpunkt solcher Siedlungen lag in gewerblicher Produktion, Handwerk, Handel und Dienstleistungen. Man habe in Müllendorf Reste von mindestens fünf Gebäuden auffinden können, sagte der Archäologe Gregor Schönpflug von PannArch dem ORF Burgenland.
Münzen und Keramikstücke
Außerdem wurden im Zuge der Grabungen Keramikstücke aus Gallien, ein vor etwa 1.800 Jahren in Ephesos geprägtes Medaillon des Kaisers Septimius Severus sowie 120 Münzen gefunden – sämtliche Fünde werden nun restauriert und anschließend ins Landesmuseum nach Eisenstadt gebracht.
Noch drei Wochen Zeit
Obwohl die Bauarbeiten für die neuen Wohnhäuser seitens der Neuen Eisenstädter bald beginnen sollten, werden den Archäologen noch zumindest drei Wochen Zeit für weitere Grabungen gegeben. Andernfalls könnten "wirklich wichtige wissenschaftliche Informationen, die für unsere Gegend und für die Gemeinde Müllendorf wichtig sind, verloren gehen", so PannArch-Obfrau Sarah Putz zum ORF. Der Verein erhalte außerdem finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde Müllendorf sowie des Landes Burgenland für die weiteren Arbeiten.
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