Joseph-Joachim-Straße
Sonnenmarkt eröffnet in Eisenstadt

Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann, Brigitte Rumpler (Mitarbeiterin im Sonnenmarkt), Elisabeth Zwedler (Mitarbeiterin im Sonnenmarkt) und Wolfgang Brillmann (Geschäftsführer der soogut-Sozialmarkt GmbH)
 | Foto: Sandra Koeune
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  • Soziallandesrat Dr. Leonhard Schneemann, Brigitte Rumpler (Mitarbeiterin im Sonnenmarkt), Elisabeth Zwedler (Mitarbeiterin im Sonnenmarkt) und Wolfgang Brillmann (Geschäftsführer der soogut-Sozialmarkt GmbH)
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In Eisenstadt wurde heute, am 6. März der neue Sonnenmarkt in der Joseph-Joachim-Straße eröffnet. Kritik gibt es von der Pannonischen Tafel.

EISENSTADT. Zu den bestehenden Standorten in Güssing, Oberwart, Oberpullendorf, Mattersburg und Neusiedl am See kommt nun ein weiterer Sonnenmarkt in Eisenstadt hinzu.Der Sozialmarkt bietet Menschen mit geringem Einkommen die Möglichkeit, zu besonders günstigen Preisen Lebensmittel zu erwerben. Die Produkte sind hauptsächlich Warenspenden von Handelsfilialen, örtlichen Betrieben und Produzenten.

Öffnungszeiten und Sortiment

Der Sonnenmarkt hat am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag zwischen 10:00 und 14:00 Uhr sowie Mittwoch von 10:00 bis 13:00 Uhr und Samstag von 8:30 bis 12:00 Uhr geöffnet. Das Sortiment umfasst vor allem Produkte, die sich nahe an der Mindesthaltbarkeit befinden, Saisonwaren oder überschüssige Bestellungen. Die Preise sind rund zwei Drittel günstiger als beim Diskonter. Im integrierten Second-Hand-Bereich wird Kleidung unterschiedlichster Stilrichtungen angeboten.

Gemeinnütziges Projekt

Bei den Sonnenmärkten und Sonnencafés handelt es sich um ein vom Land Burgenland initiiertes gemeinnütziges Projekt, das im Nordburgenland von den soogut-Sozialmärkten betrieben wird: „Die Sonnenmärkte ermöglichen es Menschen mit begrenztem Budget, ihre Einkäufe selbstbestimmt und in Würde zu erledigen. Sie bekämpfen mit ihrem Geschäftsmodell die Armut, sorgen für nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und dafür, dass mit einem offenen und positiven Umgang jede Stigmatisierung vermieden wird“, erklärt Soziallandesrat Leonhard Schneemann.

Sonnencafé mit Mittagsmenüs

Im Sonnencafé wird zusätzlich zum Verkauf von Kaffee und Kuchen zu günstigen Preisen, ein Ort der Begegnung geschaffen. Mit Juni ist eine Angebotserweiterung um Mittagsmenüs geplant, um zusätzlich preiswerte Mahlzeit anbieten zu können. Hinzu kommt das Angebot der Erwachsenensozialarbeit direkt im Sonnencafé. Ein Sozialarbeiter der Bezirkshauptmannschaft wird regelmäßig vor Ort sein, um Menschen zu beraten. Das Ziel dabei ist es, durch individuelle Unterstützung Perspektiven zu schaffen.

Einkaufen im Sonnenmarkt

Der Einkauf im "Sonnenmarkt" ist an einen Einkommensnachweis gekoppelt. "Die Obergrenze des monatlichen Nettoeinkommens beträgt 1.392 Euro für eine Einzelperson oder 2.088 Euro für einen Haushalt mit zwei Personen sowie pro Kind unter 14 Jahre zusätzlich 418 Euro und über 14 Jahre 696 Euro", erläutert. Einen Berechtigungsausweis kann man im Markt direkt beantragen. Menschen, die Zivil- oder Präsenzdienst oder ein freiwilliges soziales Jahr leisten, Studierende, Schüler und Schülerinnen (mit gültigem Ausweis) und Lehrlinge können auch ohne Einkaufspass einkaufen.

Mitarbeiter gesucht

Um die Arbeit des Sozialmarktes und des Sozialzentrums zu unterstützen, werden am Standort in Eisenstadt Mitarbeiter gesucht. Derzeit arbeiten zwei Personen in Vollzeit Eisenstädter Sonnenmarkt, zudem helfen zehn freiwillige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus. Jedoch sind diese auch am Standort in Mattersburg aktiv. Deshalb werden noch weitere helfende Hände gesucht. „Die Mitarbeiter müssen nicht vom Fach sein. Mit den Sonnenmärkten bieten wir die Möglichkeit zum Wiedereinstieg in das Berufsleben", so Schneemann. Die Mitarbeiter selbst würden nach dem Kollektivvertrag für den Handel entlohnt.

"Kunden nicht stigmatisieren"

Im Burgenland liegen rund 50.000 Menschen unter diesen Einkommensgrenzen, dazu kommen rund 14.500 Mindestpensionisten, wie Schneemann erläuterte. "Kunden, die in einem Sozialmarkt einkaufen, werden nicht abgestempelt, nur weil sie arm sind. Es ist wichtig hier nicht zu stigmatisieren", betonte er.

Kritik der Pannonischen Tafel

Die Obfrau der Pannonischen Tafel, Andrea Roschek fürchtet um ausbleibende Ware, aufgrund der Konkurrenzsituation. Auf Anfrage von MeinBezirk.at spricht sie von einer Konkurrenzsituation: „Wir bemerken einen extremen Rückgang der Waren. Dies haben wir bereits in Oberpullendorf bemerkt, als hier der Sonnenmarkt eröffnete und dies wird auch in Eisenstadt der Fall sein. Wir finanzieren uns zum großteil aus Spenden und würden uns über Unterstützungen freuen. Im letzten Jahr haben wir nur 7.000 Euro an Fördergelder erhalten", so Roschek. Dabei würden die Pannonische Tafel die Produkte viel günstiger an die Menschen weitergeben als dies bei den Sozialmärkten der Fall wäre.

Man verfolge auch mit dem Sonnenmarkt ein Ziel, nämlich den Menschen zu helfen, äußert sich die Sonnenmärkte zu der Problematik. Man wolle die Armut bekämpfen und sei sehr froh, einen weiteren Standort zu eröffnen.

Sozialmarkt Mattersburg sucht nach helfenden Händen
Sonnenmarkt eröffnete in der Hauptstraße
Konkurrenzkampf zwischen Tafeln und Sozialmärkten

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