MeinMed
Was Sie schon immer über Angststörungen wissen wollten
Das Gefühl der Angst kennt jeder. Ob vor einer Prüfung, vor Spinnen oder davor, dass jemandem in der Familie etwas zustoßen kann. Angst ist ein normales Gefühl, das unser Überleben sichert. Aber wann wird die Angst zur Krankheit?
EISENSTADT. Im Haus der Begegnung in Eisenstadt fand vergangenen Dienstag der Start zum MeinMed-Sommersemester statt. „Keine Panik - was Sie über Angststörungen wissen sollten“ war das Motto des Abends. Referentin Christina Fabsics, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt hat, wie alle MeinMed Referentinnen und Referenten, ehrenamtlich vorgetragen und die Wege aus der Angstspirale aufgezeigt. Sabine de Martin (Österreichische Gesundheitskasse) begrüßte die zahlreichen Gäste und freut sich auf ein informatives Semester.
Angst ist normal
„Angst ist ein normales Gefühl wie Wut, Trauer und Freude, sie tritt in Situationen auf, die als gefährlich, bedrohlich oder unkontrollierbar eingeschätzt werden“, so die Psychiaterin. Ängste gelten als krankheitswertig, wenn sie unangemessen stark und häufig auftreten, zu lange andauern und mit einem Gefühl des Kontrollverlustes einhergehen, also Leiden verursachen. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Ängsten spielen neurobiologische und neurochemische Aspekte, aber auch genetische und erzieherische Faktoren.
Angst oder Phobie?
Die Arten von Angst sind höchst unterschiedlich und reichen von der generalisierten Angststörung über Phobien („Platzangst“, Höhenangst, Soziophobie, u.a.) bis hin zu Panikstörungen. Im Verlauf von Angsterkrankungen kommt es häufig zum Auftreten von Vermeidungsverhalten, sozialer Isolation und „Angst vor der Angst“. „Panikattacken treten meist wiederholt auf. Die Panikstörung bleibt oft über viele Monate bzw. auch Jahre in unterschiedlicher Intensität bestehen“, so die Medizinerin.
"Soziale Isolierung vermindern"
Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik der Angst. Medikamentöse und nichtpharmakologische Strategien werden in der Regel kombiniert. Christina Fabsics: „Im Zuge der Nicht-pharmakologischen Therapie wird im stützenden Gespräch ein tragfähiger Kontakt hergestellt, mit tiefenpsychologisch orientierten Verfahren wird versucht, den zugrunde liegenden Konflikt zu bearbeiten. Soziotherapeutische Strategien tragen dazu bei die häufige soziale Isolierung zu vermindern.“
Mehr unter: www.meinmed.at
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