Die Triebaumers aus Rust
Wie man Schlamm und Schilf sinnvoll einsetzt

Interessierte und Gleichgesinnte lauschten der Expertise der Gebrüder Triebaumer zum Thema Schlamm und Schilf.
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Schlamm und Schilf sind derzeit in aller Munde. Das Seemanagement Burgenland hat Hochsaison und pumpt rund 100 Millionen Liter Schlamm aus dem Neusiedler See. Doch was tun mit dem vielen Schlamm? Die Familie Triebaumer aus Rust beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit der Verwertung dieses Naturprodukts. 

RUST. Eine illustre Gruppe traf sich diese Woche im Weingut Triebaumer in Rust. Bestehend aus Experten, Professoren und Interessierten. Mit dabei auch Gleichgesinnte, wie das Weingut Umathum aus Frauenkirchen, das Weingut Schmelzer aus Gols, das Weingut Brutler und das Weingut Trapl. Thema des Treffens: Die Möglichkeiten von Schilf und Schlamm und wie diese in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. 

Seit 20 Jahren Jahren beschäftigen sich die Triebaumers bereits mit dem Einsatz von Schlamm in der Landwirtschaft.
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"Punktuell einsetzen"

Bereits seit 20 Jahren beschäftigen sich die Gebrüder Triebaumer mit Schlamm als Düngemittel. "Wir dürfen Schilf und Schlamm nicht mehr als Abfallprodukt betrachten sondern als Rohstoff erkenn", erklärt Herbert Triebaumer, seines Zeichens Rebenversteher und Philosoph großer Zusammenhänge. "Es ist einfach wichtig das Material punktuell einzusetzen und nicht am Acker zu entsorgen", betont Triebaumer. Das sei der falsche Zugang zu diesem Naturprodukt. 

Herbert Triebaumer: "Wir müssen wieder zurück zum Ursprung, weg von der Mechanisierung."
  • Herbert Triebaumer: "Wir müssen wieder zurück zum Ursprung, weg von der Mechanisierung."
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Schlamm muss "entsalzen"

Zurzeit werden die abgepumpten Schlammmengen in großen Becken gelagert und danach abtransportiert. "In Rust sind wir Gott sei Dank noch rechtzeitig dazu gekommen Schlamm aus dem alten Auffangbecken für unsere Flächen zu nehmen", erklärt Herbert Triebaumer. Dieser habe sich bereits über die Jahre abgesetzt und sei perfekt für die Felder, sozusagen "entsalzt". Der neue Schlamm aus den Arbeiten des letzten Jahres sei einfach auf dieses Material gepumpt worden. "Dadurch wurde der Schlamm wieder unnütz für unsere Flächen", so Triebaumer. 

"Fruchtbarer Austausch"

Auch die Landwirtschaft könne der Expertise der Triebaumers einiges abgewinnen, erzählt Claudia Winkovitsch, Pflanzenbau- und Arbeitskreisberaterin der Landwirtschaftskammer. Winkovitsch sieht sich selbst als Schnittstelle zur Landwirtschaft: "Was ich von diesem Treffen mitnehme ist, welche Mengen sollten aufgetragen werden und wie sollten Landwirte mit der Fläche umgehen. Ein "Fruchtbarer Austausch" geleitet von Experten, wie den Treibaumers, die sich schon wirklich lange mit diesem Produkt beschäftigen." 

Die Experten von Landwirtschaftskammer und Boku konnten den Experimenten der Triebaumers vieles abgewinnen.
  • Die Experten von Landwirtschaftskammer und Boku konnten den Experimenten der Triebaumers vieles abgewinnen.
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100 Millionen Liter Schlamm sollen jährlich aus dem See gepumpt werden. Nur wohin mir diesen Mengen? Eine Möglichkeit sei laut Claudia Winkovitsch die Betriebe davon zu überzeugen den Schlamm bei sich zu lagern und ihn organisch aufzuwerten. "Umso länger der Schlamm entwässert, desto besser", so die Expertin. 

"Dann trocknet das Land aus"

Ausbleibender Regen ist ebenfalls ein Problem in der Landwirtschaft. Früher seien in allen Weingärten viele Bäume und Sträucher gestanden. Durch die zunehmende Mechanisierung mussten diese weichen. "Wir müssen solche Strukturen, wie zum Beispiel Hecken wiederherstellen, sonst trocknet uns das Land aus", betont Gerhard Triebaumer. Es fehle einfach an "Verudunstern". Das weiß auch Michael Machatschek, Landschaftsökologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. "Ein Waldband oder Hecken zwischen den Feldern bringen kalte Luft in die Weingärten

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