Burgenland als Herzstück des Bahnverkehrs

- Das Land präsentierte mit SETA ein umfassendes, staatsübergreifendes Transportprojekt.
- Foto: Milchrahm
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BURGENLAND. Vor 39 Monaten wurde vom Burgenland das Projekt SETA (South East Transport Axis) ins Leben gerufen. Elf Partner aus sechs Staaten haben zusammengearbeitet, um die internationale Bahnanbindung des Burgenlandes auf Schiene zu bringen.
Starke Nord-Süd-Verbindung
Durch SETA soll eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas entstehen.
Seit zwei Jahren ist der Hafen im slowenischen Koper der wirtschaftlich Wichtigste für Österreich. „Für den Weitertransport der Waren von einem Schiff werden 20 Züge benötigt”, erläutert Verkehrskoordinator Peter Zinggl das Potential einer Zugverbindung von Koper bis Wien bzw. Bratislava, den wichtigsten Zielgebieten des Hafens.
Mattersburg - Zagreb in drei Stunden
Auch der Personenverkehr soll durch die Nord-Süd-Verbindung attraktiviert werden. „Von Wien könnte man jetzt in fünf Stunden (statt 6h 30min) in Zagreb sein, dafür liegt der Fahrplan auf dem Tisch”, erklärt SETA-Projektkoordinator Andreas Friedwagner. „Von Mattersburg aus wäre eine Bahnreise in drei Stunden möglich. Ob man da mit dem Auto noch schneller ist, ist stark von der Fahrweise abhängig”, unterstreicht LH Hans Niessl die Vorteile der Verbindung.
Noch viel zu tun
Um auf die bestehende Infrastruktur aufzubauen, müssen auch im Burgenland noch zahlreiche Streckenteile elektrifiziert werden. „Jetzt haben wir die Grundlagen und Konzepte, die wir mit EU-Förderungen bis 2020 umsetzen wollen”, so Niessl.
Förderungen angestrebt
SETA soll zum EU-Projekt werden. Dann sind Förderungen in Ungarn in der Höhe von 85 Prozent, in Österreich bis zu 50 Prozent möglich. Dadurch könnte SETA auch im Infrastrukturministerium vorgezogen werden. Die Investitionskosten des sechs Staaten übergreifenden Projekts liegen bis 2030 bei über 5,2 Milliarden Euro.
Schnelle Umsetzung erwünscht
„Jeder weiß, das ich ein ausgeprägter Pragmatiker bin – ich wil diese Konzepte auch umsetzen”, gibt sich der Landeshauptmann optimistisch. „Kurzfristigkeit ist auch deshalb wichtig, weil eingefahrene Muster im Verkehr furchtbar schwer aufzubrechen sind”, weiß Andreas Zimmer (UNECE). „Das Interesse der UNO ist sehr groß, deswegen übernehmen wir auch das Monitoring über dieses Projekt, damit es nicht, wie viele andere, in der Aktenablage landet.”
Land wird profitieren
„Wenn wir diese internationale Anbindungen haben, ermöglicht das Betriebsansiedlungen und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze”, erklärt Niessl die Relevanz der internationalen Schienennetz-Anbindung für den Wirtschaftsstandort Burgenland.
Alle Infos über das Projekt SETA
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