28. Neusiedler See Radmarathon
Ungarischer Sieg bei Windlotterie in Mörbisch
Der Auftakt der Radmarathonsaison ging am Sonntag mit dem 28. Neusiedler See Radmarathon in Mörbisch bei Sonnenschein und teils kräftigem Wind über die Bühne. Der erste Bewerb der Austria Top Tour verzeichnete einen neuen Teilnehmerrekord. Mit den Zeitfahr- und Laufbewerben am Samstag sowie dem 19. Mörbischer Lauftag nahmen insgesamt mehr als 1.800 Sportler aus 20 Nationen teil.
MÖRBISCH. Aus sportlicher Sicht war der Steirer Martin Geretschnig beinahe der Abräumer des Wochenendes: Nachdem er im Vorjahr bereits das Zeitfahren und den Marathon gewann, holte er sich auch am Samstag den Sieg beim 20 Kilometer Einzelzeitfahren. Am Sonntag lag er beim 28. Neusiedler See Radmarathon über 125 Kilometer und 600 Höhenmeter lange in Führung. Im Zielsprint musste sich der 30-Jährige aus Leoben aber seinem ungarischen Fluchtgefährten Marton Bazso geschlagen geben. „Der Wind war extrem. 70 Kilometer vor dem Ziel attackierte ich aus der Spitzengruppe heraus und lag 20 Kilometer alleine in Führung. Danach gesellte sich Bazso, der sehr stark fuhr, auf den letzten 50 Kilometern zu mir und wir fuhren gemeinsam bis ins Ziel. Ich bin absolut happy mit meinem zweiten Platz, er war einfach stärker“, sagte Geretschnig. Bei Windböen von bis zu 60 km/h siegte der 38-jährige Mountainbiker Marton Bazso aus Szeged in Ostungarn. Den dritten Platz holte Geretschnigs Bernhard Kohl Racing-Teamkollege Marco Marina. Mit 3:13 Stunden lag die heutige Siegerzeit eine viertel Stunde hinter der Vorjahreszeit - geschuldet dem pannonischen Wind.
Machner schnellste Frau
Bei den Frauen setzte sich Katharina Machner vom Bernhard Kohl Racing Team mit über 16 Minuten Vorsprung gegen Andrea Waldmann vom Verein Casa Cicilista durch. Izabella Blok überquerte die Ziellinie exakt eine Minute später als Dritte.
Beim Einzelzeitfahren musste sich Machner wiederum denkbar knapp mit zehn Sekunden Rückstand der Slowakin Nikola Corbova geschlagen geben. Lisa Lackner komplettierte das Podest.
Lachende Gesichter trotz Windböen
Der starke Wind setzte den mehr als 1.300 Startern beim Neusiedler See Radmarathon zu. „Es war brutal und erinnerte an die belgischen Klassiker“, sagte etwa Ex-Radprofis René Haselbacher, der mit seinem Sohn die zweite Auflage des Mini-Marathons über 63 Kilometer bis Illmitz bestritt. „Der Wind war nicht von schlechten Eltern. Ein Klassikerwetter wie bei der Flandern-Rundfahrt“, stimmte etwa auch Ex-Radprofi Paco Wrolich zu. Über die lange Marathondistanz wagten sich aber andere prominente Namen, wie Ex-Skispringer Martin Koch, Starwinzer Leo Hillinger, ORF-Moderator Armin Assinger sowie Snowboard-Crack Benjamin Karl, der starker 28. wurde! Übrigens, der Vorjahreszweite Leo Hillinger landete heuer an der 20. Stelle.
Zeitfahren: Geretschnig vor Strasser
Bereits am Samstag fand das 9. Mörbischer Einzelzeitfahren mit den Bewerben Einzel- und Paarzeitfahren über je 20 Kilometer und 180 Höhenmeter statt, zuvor der 19. Mörbischer Lauftag. Ebenso wie am Sonntag stellte der starke Wind die größte Herausforderung für die rund 350 Teilnehmer bei den Zeitfahrbewerben dar. Beim Einzelzeitfahren wiederholte der Steirer Martin Geretschnig seinen Vorjahressieg. Eine starke Form vor seinem Start zum Race Across America, wo er heuer seinen sechsten Sieg holen will, bewies Ultra-Spezialist Christoph Strasser, der Zweiter wurde: „Im Vorjahr verpasste ich mit Rang vier knapp das Podest. Gestern fuhr ich im Schnitt mit 15 Watt mehr als 2018 und landete nur fünf Sekunden hinter meinem Landsmann an der zweiten Stelle. Ich bin sehr gut in Form!“ Dritter wurde mit Jürgen Pansy ebenso ein Zeitfahrspezialist.
Positive Bilanz vom Organisator
Organisator Johannes Hessenberger übernahm im Vorjahr das organisatorische Ruder von Kurt Zeilinger, der den Radmarathon 26 Jahre zuvor geleitet hatte. Hessenberger zeigte sich mit dem Sportwochenende in Mörbisch sehr zufrieden: „Es war ein ziemlich großer Erfolg, wir hatten insgesamt um mehr als ein Drittel mehr Starter als im Vorjahr. Schon derAuftakt ist sehr gut verlaufen. Und auch gab es keine Zwischenfälle und nur wenige Stürze mit kleineren Blessuren. Mein Dank gilt meinem gesamten OK-Team und natürlich den Sponsoren und Partnern sowie den Behörden und der Polizei.“
Alle Ergebnisse gibt's hier!
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