Strompreiserhöhung ab 2022
Burgenländer zahlen rund 6,70 Euro mehr im Monat
Energie Burgenland-Kunden zahlen ab 2022 rund zehn Prozent mehr für Strom und damit rund um die Hälfte weniger als zunächst angenommen. Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma erklärte am Freitag in einem Hintergrundgespräch die Lage am internationalen Energiemarkt
BURGENLAND. Die aktuellen Entwicklungen am internationalen Energiemarkt seien so weder erwartbar noch vorherzusehen gewesen, sagt Sharma, der von einem "meteoritenhaften Einschlag am Energiemarkt" spricht.
Vier Gründe für Anstieg
Kurz zusammengefasst haben laut Sharma folgende vier Gründe zu den erhöhten Strompreisen geführt: der Gaspreis habe sich aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage in Asien innerhalb eines Jahres vervierfacht, der CO2-Preis verdoppelt, Deutschland beschleunige den Atom- und Kohleausstieg und der Ausbau erneuerbarer Energien schreite nur schwach voran.
Strompreis verdreifacht
Dies alles habe dazu geführt, dass sich der Strompreis gegenüber Oktober 2020 verdreifacht hat. Sharma: "Das ist der höchste Preis seit der Energiemarkt-Liberalisierung 2001." Diese "Strompreisexplosion" am internationalen Energiemarkt werde jedoch nicht direkt an die burgenländischen Haushalte weitergeben: Diese bezahlen nach dem Jahreswechsel im Durchschnitt 6,70 Euro mehr im Monat für Strom, das entspricht einer Preiserhöhung von rund zehn Prozent. Ursprünglich hätten es 12,50 Euro mehr im Monat sein sollen, weil die Bundesregierung aber die Ökostrompauschale im nächsten Jahr ausfallen lässt, konnte die Preiserhöhung sozusagen halbiert werden.
Was das Erdgas betrifft, so müsse sich kein Kunde Sorgen machen, im nahenden Winter in den eigenen vier Wänden zu frieren – auch wenn die Gasspeicher derzeit nur zu 60 Prozent gefüllt sind, seien die Kunden abgesichert, versichert Sharma. Auch eine Gaspreiserhöhung sei derzeit nicht angedacht.
Ziel: Importe senken
Um künftigen "meteoritenhaften Einschlägen" am Energiemarkt ausweichen zu können, müsse das Burgenland das Ziel haben, die Energieimporte (derzeit rund 50 Prozent) zu senken, um sich unabhängiger zu machen. Dabei helfen kann der Ausbau erneuerbarer Energien, den Sharma seit seinem Amtsantritt Anfang des Jahres forciert.
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