Wasserverband Neufelderseen-Gebiet
Rekordinvestition in Kläranlage in Neufeld

- Eröffnungsfeier zum Ausbau und der Anpassung der Kläranlage Wasserverband Neufelderseen - Gebiet: Das neue Nachklärbecken und das neue Belebungsbecken.
- Foto: Wasserverband Neufelderseen-Gebiet
- hochgeladen von Stefan Schneider
Im Rahmen der dritten Ausbaustufe der Verbandskläranlage des Wasserverbandes Neufelderseen-Gebiet wurden seit 2022 rund 9,5 Millionen Euro investiert. Die Kapazitäten wurden auf 40.000 Menschen aus dem Burgenland und Niederösterreich erhöht.
NEUFELD. Mit der größten Investition in der Geschichte des Wasserverbandes Neufelderseen-Gebiet wurde die Kläranlage Neufeld umfangreich saniert und erweitert. Von den Kosten von rund 9,5 Millionen Euro profitieren in Zukunft rund 40.000 Menschen. Die Anlage versorgt das Gemeindegebiet der Gemeinden Hornstein, Neufeld und Steinbrunn auf burgenländischer Seite, und die Gemeinden Ebenfurth, Eggendorf, und Zillingdorf in Niederösterreich.
EU-kofinanziert
Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch Fördermittel von Land, Bund und der EU. "Anlässlich des Jubiläums 30 Jahre EU-Beitritt zeigt dieses Projekt den gezielten Einsatz von EU-Mitteln", so LT-Präsidentin Astrid Eisenkopf. Bei der Umsetzung sei vorausschauend gearbeitet worden, was auch den zukünftigen Generationen zugutekommen werde.

- Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bei der Eröffnungsfeier.
- Foto: Stefan Schneider
- hochgeladen von Stefan Schneider
Franz Dinhobl, Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag, hob die länderübergreifende Zusammenarbeit hervor. "9 Millionen Euro sind viel Geld, aber gerade bei der Wasserreinhaltung besonders wichtig und ein Ziel, das wir über die Landesgrenzen hinweg stemmen müssen", so Dinhobl.
Umbau mit Hindernissen
Der Wasserverband Neufelderseen-Gebiet wurde im Jahr 1976 gegründet und betreut heute ein 85 Kilometer langes Rohrnetz. Die Eröffnung des heutigen Standorts erfolgte im Jahr 1980. Erste Studien zu Erweiterungsmöglichkeiten gab es bereits 2016. "Das Bahnprojekt Schleife Ebenfurth hat uns in der Abklärung zwei Jahre gedauert", sagt Geschäftsführer Martin Hornyik. Lieferschwierigkeiten in den Coronajahren taten ihr Übriges. Mit der mittlerweile dritten Ausbaustufe ist die Anlage nun auf dem neuesten Stand der Technik. Der Betrieb wurde während der Umbauarbeiten ständig am Laufen gehalten, "was eine große Herausforderung für uns war", betont Hornyik.

- Das gesamte Betriebsgelände in Neufeld.
- Foto: Wasserverband Neufelderseen-Gebiet
- hochgeladen von Stefan Schneider
Mit der Neuerrichtung der mechanischen Reinigungsstufen für Grobstoffe, einer zweiten biologischen Reinigungslinie mit Belebungs- und Nachklärbecken und einer Kapazitätserweiterung der bestehenden Schlammstabilisierung ist die Anlage jetzt auf sogenannte 40.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt.
Herausfordernde Zukunft
"Künftig warten auf die Abwasserwirtschaft herausfordernde Zeiten", so Gerhard Spatzierer, ARGE Abwasser Burgenland, in seinen Ausführungen. Laut einer EU-Verodnung muss Klärschlamm ab dem Jahr 2033 verbrannt werden. Derzeit dient der Schlamm als Düngemittel für die Landwirtschaft. "Wir haben hier eine bestehende Kreislaufwirtschaft ohne Schäden für die Felder, die bereits seit Jahrzehnten gut funktioniert", betont der Experte. In den nächsten 20 Jahren kommen daher erneut Investitionen auf die Wasserwirtschaft zu. "Wir müssen solche Aufgaben gemeinsam bewältigen", appelliert Spatzierer, denn Großkläranlagen wie jene in Wien gebe es im ländlichen Bereich nicht.
Zudem steht die einzige Schlammverbrennungsanlage in der Bundeshauptstadt. Der Klärschlamm müsste deshalb laut Verordnung nach Wien transportiert und dort weiterverarbeitet werden.
Zum Thema:
Auch interessant:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.