Vom Lehrling zum Chef mit Bernhard Treiber
GROßHÖFLEIN. Bernhard Treiber aus Großhöflein kommt aus einer Familie mit landwirtschaftlichen Hintergrund – unter anderem hat die Familie Treiber auch Stiere und Schweine in Großhöflein. Diese Tatsache brachte ihm zum Beruf des Fleischers.
Wie alles begann
„Wöchentlich kam ein Fleischer zu uns, um Stiere abzuholen. Das hat mich von je her interessiert, also ging ich zum Schnuppern dorthin“, erklärt Bernhard Treiber den Ausschlag zu seiner Berufswahl.
Gute Lehrzeit
Seine Lehre absolvierte er in einem kleinen Familienbetrieb in Forchtenstein. Von 2003 bis 2005 erhielt er seine Ausbildung bei der Fleischerei Gebhardt, wurde Landessieger beim Lehrlingwettbewerb. „Die Lehre in einem kleinen Betrieb bietet viele Vorteile. Ich gehörte voll dazu, durfte von A bis Z überall angreifen. Bei Großbetrieben wird man als Lehrling nur von einer Abteilung in die andere gesteckt“, so Treiber über seine Lehrherren, zu denen er nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis pflegt.
Einblick im Großbetrieb
Nach der Meisterprüfung in Holabrunn zog es Treiber in die Ferne. In Tulln lernte er zwei Jahre lang auch viel über die Arbeit in einem Fleischer-Großbetrieb. „Dort konnte ich jede Menge Erfahrungen sammeln. Ich kenne nun die Arbeit mit kleinen, aber auch mit großen Maschinen. Auch bei den Rezepten konnte ich mir das eine oder andere abschauen“, konstatiert der heute 28-Jährige.
Der eigene Betrieb
Die Eröffnung des eigenen Betriebs zu Hause verlangte einiges an Überzeugungsarbeit. „Ich habe von Null angefangen, wusste jedoch von Anfang an, das es funktionieren würde. Meine Eltern waren sich da nicht so sicher. Als wir dann für die Eröffnung plakatiert haben, standen die Leute jedoch Schlange“, traf Treiber vor rund drei Jahren die richtige Entscheidung.
Stärker als Familie
Ein großer Vorteil des jungen Fleischers ist der Ab Hof-Verkauf. Vater und Bruder kümmern sich nämlich neben der hofeigenen Landwirtschaft auch um die rund 170 Stiere und 50 Schweine des Betriebs. Treiber verarbeitet das hauseigene Vieh, weiß also ständig um die Qualität seiner Produkte bestens Bescheid. „Qualität wird immer wichtiger! Die Kunden sind auch bereit, für gutes Fleisch etwas mehr zu bezahlen“, so Treiber, der zwar die ganze Woche in seinem Job „angehängt“ ist, aber an seiner Arbeit vor allem die Vielfalt liebt. Denn auch den Verkauf seiner Produkte übernimmt Treiber, gemeinsam mit seiner Mutter, persönlich. Freitags von 16 bis 18 Uhr und Samstag vormittags verkauft Treiber seine Produkte in der Großhöfleiner Hauptstraße.
Tägliche Besprechung
Da steckt auch einiges an Arbeitsaufwand dahinter, zwölf-Stunden Tage sind für Treiber eher Regel als Ausnahme. Im reinen Familienbetrieb hilft man sich jedoch gegenseitig. „Einteilung ist das halbe Leben! Täglich bespricht die Familie beim Frühstück den Tag – das funktioniert gut“, erklärt Treiber.
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