Arbeiterkammer fordert bessere Fahrpläne und mehr Züge
Die Zahl der PendlerInnen zwischen Wien, Niederösterreich und dem Burgenland steigt seit Jahren und wird bis 2019 rund 250.000 Menschen betragen. Die Pendlerinnen und Pendler der Bahn spüren das durch ein starkes Fahrgastaufkommen und mehr Enge im Zug. Dazu kommen gravierende Änderungen im Fahrplanangebot seit der Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs Wien und eine einschneidende Tarifreform im Verkehrsverbund Ostregion.
Was wir fordern
„Die Bahn darf für die Pendlerinnen und Pendler keine Notlösung sein, sondern muss die bessere Alternative zum Auto werden. Das geht nur, wenn Verkehrsplaner und Fahrplangestalter ein Angebot schaffen, das mehr Leute in die Bahn lockt, diesen aber auch für die oft langen Fahrten zur Arbeit genug Platz anbietet und sie nicht mit drastischen Tarifreformen vor den Kopf stößt“, sagen die AK Präsidenten Rudi Kaske (Wien), Markus Wieser (Niederösterreich) und Alfred Schreiner (Burgenland).
"Mehr Zugverbindung, mehr Sitzplätze!"
Die Arbeiterkammer Burgenland führt seit 2006 jeden Dezember im Rahmen einer Fahrplanaktion auf allen burgenländischen Bahnhöfen eine PendlerInnenbefragung durch. Sie erhält so jedes Jahr ein Bild der Stimmung unter den BahnkundInnen, das sich weitgehend mit den Ergebnissen der PendlerInnenbefragung in der Ostregion deckt.
Die Arbeiterkammer Burgenland legt auch jedes Jahr die aktuellen Ergebnisse der Umfrage den Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe und des Landes vor. „So konnten gemeinsam viele Verbesserungen für die Bahn-KundInnen erreicht werden, etwa der Ausbau von Park & Ride-Anlagen in Parndorf und in Mattersburg, Fahrplananpassungen sowie Investitionen in eine verbesserte Fahrgastinformation“, sagt der Präsident der AK Burgenland, Alfred Schreiner. In den vergangenen Jahren ist die Unzufriedenheit unter den burgenländischen Bahn-PendlerInnen insgesamt zwar zurückgegangen, allerdings belasten weiterhin viele negative Faktoren den PendlerInnen-Alltag.
Immer mehr steigen auf die Bahn um
Immer mehr ArbeitnehmerInnen aus dem Burgenland nutzen die Bahn. Das ist eine positive Entwicklung. „Das Platzangebot in den Zügen hinkt diesem Trend aber hinterher. Vor allem in den Abendstunden sind die PendlerInnen-Züge in der Ostregion häufig überfüllt, sodass die Betroffenen auf ihrem langen Heimweg keinen Sitzplatz zur Verfügung haben. Deshalb müssen mehr Zuggarnituren angeschafft und das Platzangebot in den PendlerInnen-Zügen deutlich erweitert werden“, so Schreiner. Viele burgenländische PendlerInnen müssen bis in die Abendstunden in Wien arbeiten. Es fehlen aber attraktive späte Bahn-Verbindungen ins Burgenland. Das Angebot an Verbindungen am späteren Abend muss ausgebaut werden, damit auch diese immer größer werdende Gruppe von ArbeitnehmerInnen die Bahn nutzen kann.
"130 Züge mehr müssen rollen, Bund & Länder müssen investieren"
Mehr und bessere Angebote locken mehr Fahrgäste in die Bahn. "Insgesamt braucht es in der Ostregion rund 130 Züge pro Tag mehr ab 2020, wenn die Verkehrsdienste neu bestellt werden", sagt Rudi Kaske, Präsident der AK Wien. Dafür müsse in Verkehrsdienste und in Wagenmaterial investiert werden: Die Zugverbindungen der aktuellen Verkehrsdiensteverträge in der Ostregion machen 330 Millionen Euro im Jahr aus. 130 Zugverbindungen mehr würden rund 20 Millionen Euro zusätzlich im Jahr kosten.
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