Kino in Eisenstadt weiterhin nicht in Sichtweite
Fehlende Gutachten – noch keine Bauverhandlung terminisiert – kein Plan B
EISENSTADT (ft). Wir schreiben den Februar 2018 und nach wie vor ist in Eisenstadt kein Kino zu sehen. Der geplante Eröffnungstermin im Herbst 2017 wurde aufgrund von Anrainer-Beschwerden verpasst. Und auch die Hoffnung von Bgm. Steiner, das vier Säle und 540 Sitzplätze umfassende Kino im Jänner eröffnen zu können, ist dahin. Wann und ob das Kino in der Innenstadt kommt, ist derzeit völlig unklar. Hauptsächlich darum, weil es nach wie vor einer Bauverhandlung bedarf, für die es noch keinen Termin gibt.
Gutachten fehlen
"Eine Bauverhandlung ist sinnvollerweise erst dann zu terminisieren, wenn die notwendigen Unterlagen wie Gutachten vorliegen. Insbesondere geht es um die Frage der Beeinträchtigung der Nachbarn durch Geräuschentwicklung", erklärt Bgm. Steiner auf Bezirksblätter-Anfrage. Einen Plan B und damit eine Alternative zur ins Auge gefassten Osterwiese gebe es aus der Sicht des Bürgermeisters nicht. "Die Stadt würde sich aber im Falle dessen, dass die Investoren einen Alternativstandort in Betracht ziehen, natürlich einbringen und behilflich sein."
"So viel Widerstand gibt es sonst nirgends"
Apropos Investor. Hollywood Megaplex-GF Mario Hueber, jener Mann, der das Kino um 4,5 Millionen Euro gemeinsam mit Projektentwickler Anton Wagner verwirklichen will, sagte dem Kurier, dass er nicht mehr lange zuwarten wolle. Konkret: das Projekt in der derzeit geplanten Form werde nicht kommen, sofern es im ersten Quartal 2018 zu keiner Bauverhandlung kommen sollte. "So viel Widerstand gibt es sonst nirgends, aber wir kämpfen ums Kino", wird Hueber vom Kurier zitiert. Vorstellbar sei aber auch ein Kino außerhalb der Innenstadt.
Grüne schlagen Neuplanung vor
Die Eisenstädter Grünen finden es "schade, dass ein Projekt, das alle wollten, so ungeschickt gegen die Wand gefahren wurde" und schlagen vor, "nochmal von vorne zu beginnen". "Alle Beteiligten gehören an einen Tisch, parallel dazu ein Bürger-Beteiligungsverfahren." Dazu brauche es externe Begleitung inklusive Verkehrskonzept und Daten zur Lärmentwicklung. "Gerade wenn der Standort Osterwiese halten soll, muss eine gute Lösung mit den Anrainern entwickelt werden."
"Würde mir Leid tun"
Sollte das Kino in Eisenstadt – aus welchen Gründen auch immer – letztlich nicht zustande kommen, wäre das für Bgm. Steiner "bedauerlich". "Mir persönlich würde es Leid tun, wenn das Kino nicht zustande kommt." Kosten oder Schäden müsse die Stadt jedoch nicht davontragen, sagt Steiner. "Das können wir nicht ganz nachvollziehen", heißt es dazu von den Grünen. Schließlich sei beim Grundstücksverkauf an die gemeindeeigene Kommanditgesellschaft eine Immobilienertragssteuer in der Höhe von rund 16.000 Euro angefallen.
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