Kinder erleben und schützen die Natur vor der Haustür
HORNSTEIN/SIEGENDORF. Mit dem Projekt "buntes burgenland" von der Naturschutzakademie werden seit dem Vorjahr Kinder aus unseren Volksschulen für bunte und belebte Wiesen (Trocken- und Halbtrockenrasen) im Burgenland begeistert. Nachdem 2017 Aktivitäten in den vier Gemeinden Oslip, Purbach, Rohrbach und Rechnitz stattfanden, folgten nun Hornstein, Jois, Siegendorf und Zurndorf.
"Wahre Naturkinder"
"Wahre Naturburschen und Naturmädels sind aus den Kindern der Volksschulen in Jois, Winden, Zurndorf, Hornstein und Siegendorf in den letzten Monaten geworden. In den letzten Tagen beschäftigten sie viele Fragen rund um die Aufzucht der bunten Schmetterlingsraupen in ihrer Klasse", berichten Julia Kelemen-Finan und Thomas Holzer vom Projektteam. Zitate der Drittklässler: „Raupen sind so richtige Appetithäppchen für Vögel.“ „Ja wie Pizza!“ „Nein wie Dürum!“
Höhepunkt der Aktivitäten
Die Kinder würden mit einer wunderbaren Selbstverständlichkeit an die Lebewesen in der Natur herantreten: Bislang „ekelige“ Insekten seien ihnen richtig ans Herz gewachsen und hätten ihre Beschützerinstinkte geweckt. "Höhepunkt der bisherigen Aktivitäten mit den Schulen waren die Ausflüge der letzten Tage auf die Trockenrasen vor ihrer Haustüre. Obwohl es sich bei den meisten besuchten Standorten um „bekannte Naturschutzgebiete“ in Geh-Distanz von der Schule handelt, waren so manche der Kinder zuvor noch nie dort", erzählen Keleman-Finan und Holzer.
Schlangen gebändigt
Am Jungerberg in Jois erwiesen sich Jamie-Lee, Julia, Nicola, Valentina und Matilda als mutige Schlangenbändigerinnen einer Äskulapnatter. Die Burschen machten inzwischen Jagd auf Mordwanzen, Ameisenlöwen und wenig gefährliche Schmetterlinge.
Wie viel fressen Kühe?
In Zurndorf wurden die Beweider des Naturschutzgebietes gelöchert: „Wie viel fressen eure Kühe?“ Herr Meixner: "Viele Hektar im Jahr – denn sie bekommen kein Kraftfutter, nur die wertvollen Gräser und Kräuter am Trockenrasen. Das hält die Rinder gesund und fördert außerdem die Artenvielfalt."
Bienenfresser
Bei der Rochuskapelle in Siegendorf waren bunte Bienenfresser ständiger Begleiter über den Köpfen der Schmetterlingsforscher. Die Schüler erwartete dort ein Schlaraffenland aus Blüten, Faltern, Käfern und Erdbeeren unter den Füßen. Auch eine Goldammer konnte bis auf wenige Meter herangelockt werden.
In Hornstein entdeckten die Kinder den schönen Falter mit dem hässlichen Namen: Fetthennen-Bläuling. Er lebt im Burgenland nur hier und an einem zweiten Standort! Außerdem erfuhren die Kids, dass man Vogelgezwitscher nicht nur hören, sondern auch zeichnen kann.
Eigene Zeitung als Nachlese
Am 21. und 22. Juni wird das Team von Naturschutzakademie allen teilnehmenden Kindern und Erwachsenen je eine Trockenrasen-Zeitung in die Schule bringen – als bunte Nachlese zu den aufregenden Naturerlebnis-Aktivitäten der letzten Monate.
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