Grüne Eisenstadt heizen Kindergarten-Standortfrage erneut auf
Der Krautgartenweg als Standort für den neuen Kindergarten in der Landeshauptstadt bleibt umstritten
EISENSTADT. Bereits vor Monaten wurde der Bau des Eisenstädter Kindergarten am Krautgartenweg beschlossen. Alle in Eisenstadt sprechen sich für den Bau einer Betreuungseinrichtung aus. Doch schon damals sorgte die Standort-Frage für Diskussionen. Diese wurde nun von den Grünen erneut hinterfragt.
Alternative im Süden
„In unmittelbarer Nähe gibt es bereits drei Kindergärten. Darüber hinaus wird die Verkehrsbelastung am Krautgartenweg steigen. Das ist schlecht geplant! Nur über ein Grundstück zu verfügen kann nicht das einzige Argument für einen Bau sein“, so Yasmin Dragschitz. Die Grünen würden es bevorzugen, als neuen Standort den Bereich hinter der Mattersburger Straße ins Auge zu fassen. „Dort gibt es viele Wohnungen, viele Kinder. Doch unsere Frage nach Alternativstandorten wurde vom Bürgermeister als eine rhetorische abgetan“, ist Dragschitz verärgert.
„Erst gebaut, dann geplant“
Ähnliche Bedenken äußerte Géza Molnár bereits im April, als die FPÖ gegen den Grundsatzbeschluss stimmte: "Tatsache ist, dass der Bürgermeister zwar von einer peniblen Vorbereitung der Standortentscheidung spricht, aber weder in Sachen Bedarf noch in Sachen Verkehr irgendwelche Zahlen, Daten und Fakten auf den Tisch gelegt hat. Wie es scheint, wird – Wahljahr sei Dank – wieder einmal zuerst gebaut, und dann geplant."
„Standort ist ideal!“
ÖVP-GR und zuständige Ausschuss-Obfrau Birgit Tallian ist anderer Meinung: „Der Standort ist ideal und bestens erreichbar, auch mit dem Stadtbus. Weiters befinden sich bereits schulische und sportliche Infrastrukturen in unmittelbarer Nähe.“ Gute öffentliche Anbindung reicht den Grünen nicht aus. „Der Raum um den Kindergarten muss eine sichere Zone sein. Es sollte möglich sein, den Kindergarten zu Fuß zu erreichen. Das bringt eine ganz andere Lebensqualität, macht einen Riesenunterschied für Eltern, Kinder und Pädagogen“, so Anja Haider-Wallner.
„Chaos bei Grünen“
„In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde der Baurechtsvertrag – mit einer Grünen Stimme – beschlossen“, erörtert Tallian. „Alleine daraus sieht man, wie konfus die Grünen in Eisenstadt sind. Sie nehmen sich offensichtlich Vorbild am Chaos ihrer Bundespartei.“
Derzeit laufen jedenfalls die Architektenausschreibungen für den neuen Kindergarten am Krautgartenweg.
Pädagogisches Konzept
Am Standort der Einrichtung ist vermutlich nichts mehr zu rütteln. Deswegen wollen sich die Grünen den Fokus auf den pädagogischen Inhalt legen: „Wir wollen ein Themenführerprojekt sein. Das pädagogische Konzept soll Alternativen wie Montessori und Waldorf miteinbeziehen. Dafür sollen externe Experten für Pädagogik und ökologisches Bauen, Pädagogen und Eltern miteinbezogen werden. Wenn uns jemand fragt, bringen wir uns gerne ein.“
„Die Forderung, sich in das pädagogische Konzept einmischen zu wollen, ist völlig absurd. Da haben Politiker nichts verloren, das ist die Aufgabe unserer hervorragend ausgebildeten Kindergartenpädagen“, poltert Tallian, die den Grünen vorwirft, die Arbeit der Pädagogen schlecht machen zu wollen.
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