Einigung bei Arzthonoraren
Erfolgreiche Vertragsverhandlungen zwischen Ärztekammer Burgenland und Burgenländische Gebietskrankenkasse
EISENSTADT. Die Honorarverhandlungen zwischen der Ärztekammer Burgenland und der Burgenländischen Gebietskrankenkasse für die nächsten drei Jahre führten zu einem erfolgreichen Abschluss. Unter anderem wurde eine Honoraranhebung von 1,9 Prozent zur Abdeckung der Kosten, sowie 1,6 Prozent für Leistungsverbesserungen pro Jahr bis 2020 vereinbart.
Pensionierungswelle bei Kassenärzten
„Ziel des Abschlusses war es, das Burgenland für Jungärzte, die Kassenplanstellen übernehmen sollen, attraktiv zu machen. Wir wissen, dass in den nächsten zehn Jahren etwa hundert der 142 Kassenpraktiker in Pension gehen werden und die Nachfolge alles andere als sichergestellt ist“, sagte Michael Schriefl, Vizepräsident der Ärztekammer Burgenland.
Attraktive Arbeitszeiten angestrebt
Zur Attraktivierung des Ärzteberufes soll auch die Einschränkung der überlangen Arbeitszeiten beitragen. „48 Stunden oder länger dauernde, durchgehende Bereitschaftsdienste an den Wochenenden oder durchgehende Nachtdienste unter der Woche sind nicht mehr zeitgemäß und zumutbar“, betonte Christian Moder, Direktor der Burgenländischen Gebietskrankenkasse.
Wohnortnahe Versorgung
Sowohl Ärztekammer als auch Gebietskrankenkasse bekennen sich zur wohnortnahen Versorgung. Kritisch werden hingegen Primärversorgungszentren gesehen. „Diese machen vielleicht in Großstädten Sinn. Im Burgenland würde die Umsetzung dazu führen, dass die umliegenden Gemeinden keinen Arzt mehr haben werden. Weil es gibt schlichtweg nicht das ärztliche Personal, um das alles zu besetzen“, so Schriefl.
„Akutordinationen nur an Spitalsstandorten sinnvoll“
Durch abgestimmte Ordinatonszeiten und eine bessere Vernetzung auch mit Fachärzten und Spitälern soll die Primärversorgung im ländlichen Raum sichergestellt werden. Auch das erfolgreiche Pilotprojekt Akutordination in Oberwart soll auf alle fünf Krankenanstalten ausgeweitet werden – allerdings nicht in Bezirken ohne Krankenhaus, wie von Gesundheitslandesrat Darabos angekündigt. „Akutordinationen machen nur an einem Spitalsstandort Sinn“, so Ärztekammer-Präsident Michael Lang. Dort wo keine Spitäler vorhanden sind, soll die Versorgung durch Visitenärzte erfolgen.
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