Verena Dunst präsentiert Plan für die Landwirtschaft
EISENSTADT. „Wenn ich mir die Zahlen ansehe kann es so im Agrarsektor nicht weitergehen“, so Agrar-LR Verena Dunst bei der Präsentation von „das Leben am Land hat Zukunft“.
Weg vom globalen Wettbewerb
In einem 192 Seiten umfassenden Dokument wurden klare Strategien für die Zukunft der Landwirtschaft zu Papier gebracht. „Es werden jährlich weniger Betriebe, in fast allen Branchen“, so Dunst. „Wir sollten uns aus dem globalen Wettbewerb herausnehmen“, sieht Dunst die Zukunft in Forcierung der Qualität heimischer Produkte, gezielter Besetzung von Marktnischen, der Entwicklung neuer Vertriebswege und einem gemeinsam Auftritt nach außen hin. „Der aktuelle Trend zu gesunder Ernährung bietet hier zahlreiche Möglichkeiten. Die Kleinstrukturiertheit ist in diesem Zusammenhang keine Schwäche, sondern eröffnet zahlreiche Chancen“, erklärt die Landesrätin.
„Potenzial ist vorhanden“
„Wir schaffen es weder die vielen Touristen noch die heimische Bevölkerung mit unseren Produkten zu versorgen. Da ist noch viel Luft nach oben“, wittert Dunst jede Menge Potenzial. Deswegen wurde nun das umfassende und langfristige Strategiepapier ausgearbeitet, das auch als Grundlage für die zukünftige Förderkulisse dienen soll.
Mit Experten entwickelt
Entwickelt wurde dieses gemeinsam mit heimischen Landwirten und Experten, wissenschaftlich von der BOKU und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) begleitet. In sieben regionalen Workshops beteiligten sich 130 Personen aus der Praxis, um gemeinsam die Richtung der heimischen Landwirtschaft vorzugeben.
insgesamt wurden 60 Projektideen für kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe entwickelt, die von der Vermarktung bis zur Verwaltung die gesamte Wertschöpfungskette beinhalten.
Nähere Projektinfos wird es demnächst in einer Broschüre bzw. auf der Homepage des Lebensressorts zu finden geben.
„Taten statt Worte“
ÖVP-Agrarsprecher Walter Temmel fordert Dunst zum Handeln auf. „Medial verkauft sie ein Konzept nach dem anderen, sonst bleibt sie jedoch säumig“, so Temmel in einer Reaktion auf die Präsentation. Dunst hingegen kontert, dass schon einiges umgesetzt wurde: „Genuss Burgenland wurde komplett neu ausgerichtet. Auch bei der Dachmarke Burgenland gab es einen Neustart.“
Petrik fordert zügige Umsetzung
Regina Petrik (Grüne) begrüßt die Initiativen der Landesrätin. „Die Realität ist jedoch nicht so geduldig wie Papier“, fordert Petrik zügige Umstrukturierungsmaßnahmen. „Es ist sowohl aus ökologischen Gründen als auch aus der Perspektive der Regionalentwicklung fünf vor zwölf“, warnt die Landessprecherin.
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