Herz-Kreislauf-System
Bluthochdruck - eine gefährliche Volkskrankheit
ASTEN. Sie zählt zu den häufigsten Erkrankungen und betrifft rund ein Drittel aller Österreicherinnen und Österreicher – Die „Hypertonie“. Die als Bluthochdruck bekannte Krankheit ist weltweit der Risikofaktor Nummer eins für Herzkreislauf- und Nierenerkrankungen. So kann sie Herzinfarkt, Herzschwäche, Schlaganfall oder sogar ein Nierenversagen begünstigen. Das größte Problem dabei: „Etwa die Hälfte aller Menschen mit erhöhtem Blutdruck weiß gar nichts von ihrer Erkrankung, obwohl es eigentlich ein Leichtes wäre, seine Werte regelmäßig selbst oder auch in jeder Apotheke zu kontrollieren“, sagt Apotheker Michael Wagner von der Frunpark-Apotheke in Asten.
Ideale Werte
„Der Blutdruck wird stets mit zwei Werten angegeben, dem systolischen und dem diastolischen Druck. Ersterer bezeichnet den maximalen Druck, der beim Anspannen und Ausstoßen des Herzens erreicht wird. Der zweite Wert stellt den niedrigsten Druck in der Entspannungs- und Erweiterungsphase des Herzmuskels dar“, erklärt Wagner. Die Richtwerte für beide Zahlen werden von der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie festgelegt. Als optimal gilt dabei ein systolischer Wert von unter 120 sowie ein diastolischer Wert von unter 80. „Die Einheit wird als mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben, da die früheren Geräte die Ergebnisse in Form einer Quecksilbersäule anzeigten“, erläutert der Apotheker.
Gründe für Bluthochdruck
Bei 90 Prozent aller Hypertoniehochformen sei die Ursache unbekannt. „Es liegen keinerlei Funktionsstörungen oder diagnostizierbare Erkrankungen vor, und doch kommt es auf lange Sicht zu einer Schädigung der Gefäße verschiedener Organe. Man spricht hier von der primären oder essentiellen Hypertonie, deren Risikofaktoren das Lebensalter oder eine genetische Vorbelastung, aber auch Übergewicht, Bewegungsmangel, zu viel Salz, Alkohol und Nikotin sind“. so Wagner.
Der sekundären Hypertonie hingegen läge Erkrankungen, beispielsweise der Niere oder der Schilddrüse zugrunde. „Sie kann jedoch auch durch Nebenwirkungen von Medikamenten, wie der Pille, Antirheumatika oder Stereoiden, entstehen.“
Medikamentöse Behandlung
Wagner zufolge gibt es sehr viele Möglichkeiten, um den Blutdruck mit Arzneimitteln zu beeinflussen. So seien derzeit rund 900 Präparate auf dem Markt, die auf unterschiedliche Weise wirken. Ob der Arzt dieses oder jenes Medikament verschreibt, hänge von unterschiedlichen Faktoren und Begleiterkrankungen, möglicher Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Arzneimittelunverträglichkeiten ab. „Nebenwirkungen sind bei Blutdruckmitteln eher selten und beschränken sich zumeist auf Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwindel. Allerdings stellt die Hypertoniebehandlung eine Langzeit- oder Dauermedikation dar und sollte keinesfalls eigenständig unterbrochen bzw. abgesetzt werden, da sonst gefährliche Blutdruckkrisen die Folge sein könnten!“, sagt Wagner.
Frühzeitig vorbeugen
„Eine medikamentöse Behandlung von erhöhtem Blutdruck sollte immer nur das letzte Mittel sein. Es gibt viele andere Möglichkeiten, um eine leichte Hypertonie mit einigen Maßnahmen und natürlicher Unterstützung wieder in den Griff zu bekommen“, so Wagner. Dazu zählt das Reduzieren des Gewichts bei Übergewicht, eine ausgewogene und kochsalzarme Ernährung sowie regelmäßige Bewegung im Ausmaß von je einer halben Stunde, mindestens drei Mal die Woche. Laut Wagner hilf zudem das Trinken von Misteltee. „Dazu zwei bis drei Teelöffel Mistelkraut über Nacht in 250 ml kaltem Wasser ansetzen, am Morgen abseihen und leicht erwärmen", empfiehlt der Apotheker. Das Mistelkraut ist, ebenso wie geprüfte Blutdruckmessgeräte, in der Apotheke erhältlich.
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