21. Jänner Weltkuscheltag
Bianca Dorner aus St. Florian ist die erste Profi-Kuschlerin
Am kommenden Sonntag, 21. Jänner, ist Weltkuscheltag. Ein echter Profi auf diesem Gebiet ist Bianca Dorner aus St. Florian – sie kuschelt hauptberuflich und weiß um die positiven Wirkungen der körperlichen Nähe.
ST. FLORIAN. "Kuscheltherapie ist das Bindeglied zwischen Psychotherapie und Massage. Meiner Meinung nach sollte es das ebenfalls auf Rezept geben. Es kann als Wellnessprogramm für Körper, Geist und Seele gesehen werden", ist Bianca Dorner überzeugt. Die 44-Jährige aus St. Florian bezeichnet sich als Oberösterreichs erste Kuscheltherapeutin.
Seit Juni 2023 bietet Dorner hauptberuflich in ihrer Praxis in St. Florian und bei Hausbesuchen ihren Kunden die Möglichkeit , in einem geschützten Rahmen zwischenmenschliche Nähe und Zuneigung zu erfahren. "Viele Menschen, die ich in den Arm nehme, meinen oft, dass ich eine so herzliche und positive Energie übertrage, welche vielen Menschen ein Lichtblick ist. So etwas freut mich dann immer besonders. Ich denke, ich habe ganz besondere Berührungsqualitäten und durfte dies nun zum Beruf machen."
Grundbedürfnis Körperkontakt
Die ausgebildete Diplomkrankenschwester kam über einen Fernsehbericht und Fachartikel zur Kuscheltherapie und entschied sich dann, die Ausbildung zur Profikuschlerin zu absolvieren. "Die Ausbildung bei Elisa Meyer in Leipzig besteht aus einem einwöchigen Theorie- und Praxisteil. Meyer ist seit Jahren Vorreiterin in Europa auf diesem Gebiet und ist auch Gründerin des Unternehmens 'Die Kuschelkiste', mit dem ich ebenfalls zusammenarbeite", erklärt Dorner.
"Die Menschen, die zu mir kommen, haben sich im Vorfeld mit der Thematik befasst und wissen genau, dass Kuscheltherapie absolut keine sexuelle Intention in sich birgt."
- Bianca Dorner
Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf absichtslosen, emphatischen, liebevollen Berührungen. "In vielen Studien ist belegt, welche positiven Auswirkungen das 'Kuschelhormon' Oxytocin auf den Körper haben kann. Es senkt den Blutdruck, reguliert das Stresshormon Cortisol, macht emphatischer seiner Umwelt gegenüber, es stärkt das Immunsystem. Wenn Berührungen im Leben fehlen, kann es zu Depressionen und Ängsten kommen. Die Sehnsucht nach Körperkontakt ist ein menschliches Grundbedürfnis!", weiß die Florianerin.
Keine sexuelle Intention
Unseriöse Anfragen habe es bisher nicht gegeben. "Die Menschen, die zu mir kommen, haben sich im Vorfeld mit der Thematik befasst und wissen genau, dass Kuscheltherapie absolut keine sexuelle Intention in sich birgt. Natürlich gibt es Regeln, die in einem Vertrag und einem Gespräch vor jeder Sitzung thematisiert werden, um etwaige Missverständnisse auszuräumen. Es darf jeder, der sich an die Regeln hält, ab 18 Jahren, egal welchen Geschlechts zu mir kommen."
Einsamkeit und Partnerschaftsprobleme
Kuschelsessions dauern zwischen einer und drei Stunden und kosten ab 70 Euro pro Stunde. „Jede Sitzung ist individuell, da jeder unterschiedliche Beweggründe und Wünsche mit sich bringt“, sagt Dorner. Einsamkeit, Stress, Probleme in der Partnerschaft und psychische Belastungen sind die Hauptgründe, wieso Kunden sie aufsuchen. Zwei Drittel sind Männer, ein Drittel Frauen, jede Altersgruppe vertreten. "In einer Zeit, wo das Handy mehr Aufmerksamkeit bekommt als der Partner, wäre es wünschenswert, wenn man sich wieder etwas bewusster auf das zwischenmenschliche Klima konzentrieren würde", meint Dorner, die überzeugt ist: "Das positive Feedback von Kunden und Gesprächspartnern bestätigt, dass es mein Beruf oder besser meine Berufung ist, andere glücklich zu machen."
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