Der Weltnichtrauchertag 2015 warnt vor E-Zigaretten

ST. FLORIAN. (rh) „E-Zigaretten und E-Shishas: Chemie für die Lunge!“ ist das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages. Obwohl E-Zigaretten laut Experten gesundheitlich bedenklich sind, sind sie hierzulande unreguliert und frei zugänglich. „Konsumenten inhalieren mit jedem Zug ein Chemikaliengemisch aus Propylenglykol und/oder Glyzerin, Aromen und häufig auch Nikotin“, sagt Allgemein- und Sportmedizinerin Tamara Aberham aus St. Florian. Demnach können sowohl nikotinfreie als auch nikotinhaltige E-Zigaretten zu Atemwegsreizungen führen, sogar krebserzeugende Substanzen seien in diesen Aerosolen bereits nachgewiesen worden.

„Gerade für die Gesundheit der Kinder wäre es absolut dringlich hier einen Schritt in die richtige Richtung zu setzen“, so die Allgemeinmedizinerin. Laut einer 2013 veröffentlichten Studie raucht in Österreich bereits ein Viertel der 15-Jährigen zumindest einmal pro Woche. Bei Mädchen sind es sogar 29 Prozent. Damit liegt Österreich klar auf Platz eins aller OECD-Länder. „Aufgrund kinderfreundlicher Aromen wie Erdbeer- oder Himbeergeschmack, wird gezielt um junge Konsumenten geworben“, so Aberham. Dies sei vor allem deshalb schlimm, weil gesundheitliche Risiken bei regelmäßigem Konsum derzeit nicht abschätzbar sind. Auch ein Raucherritual wird laut der Expertin so wieder eingeführt. Außerdem würde es die Hemmschwelle senken, die E-Zigarette gegen eine normale Zigarette einzutauschen.

„Selbst um das Rauchen aufzugeben sind E-Zigaretten nicht hilfreich“, betont die Florianerin. Die Gewohnheiten bleiben beibehalten und die Tatsache, dass E-Zigaretten häufig auch dort verwendet werden, wo normale Zigaretten verboten sind mache es den Konsumenten nicht gerade leichter, die Finger völlig vom Glimmstängel zu lassen.

Ob Zigarette, E-Zigarette oder Shisha – am besten man verzichtet auf alles. „Ein Rauchverzicht, unabhängig vom Alter, trägt entscheidend zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken bei“, so die Ärztin. „Außerdem kommt es schon kurz nach dem Rauchstopp zu Normalisierungen der Körperfunktionen“.