Seine letzte Tour angetreten

Erich Deleja-Hotko aus Enns ist verstorben

Ein Nachruf: Am 9. Juni ist Erich Deleja-Hotko aus Enns – Vater von Bürgermeister Christian Deleja-Hotko – im 85. Lebensjahr verstorben.

ENNS. Erich Deleja-Hotko ist 1938 in Enns geboren, aufgewachsen und hat sein ganzes Leben in dieser Stadt verbracht. Er erlernte den Beruf des Spenglers bei der Firma Bachmayr in Enns. Sein Berufsleben führte ihn dann auf Montagen in ganz Österreich. Aus dieser Zeit hatte er viele Anekdoten zu erzählen. Mit 25 Jahren heiratete er Bärbel. Das Ehepaar hat drei Söhne. Nach der Familiengründung hat er seinen Beruf gewechselt und war bis 1984 Hausmeister im Krankenhaus Enns.

Begeisterter Radfahrer

Gemeinsam mit seiner Frau war er lange Zeit als Zeitungsausträger beschäftigt. Durch diese beiden Tätigkeiten ist er vielen Ennserinnen und Ennsern bekannt. In jungen Jahren brachte ihn seine Freude am Wandern auf zahlreiche Berggipfel. Seine spätere Begeisterung galt dem Radfahren. Er erledigte alle notwendigen Fahrten mit dem Rad und unternahm zusätzlich viele Tagesausflüge auf zwei Rädern. Dieser Leidenschaft hat er es zu verdanken, dass ihm 2016 in den OÖ Nachrichten eine ganze Seite gewidmet wurde, weil er in 25 Jahren, nachgewiesenermaßen mehr als 160.000 Kilometer geradelt war. Das entspricht einer vierfachen – alles nur mit seiner Muskelkraft, da er zeitlebens kein E-Bike benutzte.
In der Pension betätigte sich Erich Deleja-Hotko ehrenamtlich als Schülerloste am Übergang bei der Dr. Karl Renner-Straße. Er hat dazu beigetragen, dass die Schüler:innen sicher zur Volksschule kommen.

"Letzte Tour" am 9. Juni angetreten

Seinen Enkelkindern war Erich ein liebevoller und aktiver Opa. Er unternahm mit ihnen schöne Ausflüge und selbstverständlich hat er auch dafür Sorge getragen, dass sie den richtigen Umgang mit dem Fahrrad erlernten. Als die ersten Elektroscooter auf den Straßen zu sehen waren, ist Erich vom Rad auf den Scooter umgestiegen. "Es war ein ungewöhnliches Bild, einen über-80-Jährigen am Scooter durch Enns fahren zu sehen. Die ihm dadurch zukommende Aufmerksamkeit hat ihn sehr amüsiert", so seine Familie.
Politisch war er stets ein überzeugter und kritischer Sozialdemokrat. Er engagierte sich als Personalvertreter im Krankenhaus Enns und in vielen Vereinen. Bis zuletzt hat er die Entwicklung in der Bundes-SPÖ verfolgt. Dass noch kurz vor seinem Tod, „sein“ Kandidat das Rennen um die SPÖ-Spitze gewinnen konnte, hat ihn mit Freude erfüllt. Am 9. Juni 2023 hat das Herz von Erich ganz plötzlich zu schlagen aufgehört und er ist seine letzte Tour angetreten.