Flaute im Bett: Was tun bei Potenzproblemen?
ST. VALENTIN (red). Mehr als 600.000 Österreicher haben regelmäßig Potenzprobleme. Nicht jeder Hänger deutet auf ein Problem hin. Von erektiler Dysfunktion spricht man erst wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten keine Erektion ereicht wird. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt. Er entscheidet ob ein Urologe hinzugezogen werden soll. Vielen Männern fällt es schwer über Potenzprobleme zu sprechen. "Maximal 10 bis 20 % der Betroffenen gehen mit Erektionsstörungen zum Arzt", sagt der Urologe MIchael Jahn, "Kritisch zu sehen ist, daß Männer ihren Körper eher als Maschine sehen, die zu funktionieren hat." Krankheiten würden als Schwäche gewertet, die man nicht zugeben will.
Ursache hängt vom Alter ab
Während früher zwischen körperlichen und psychischen Ursachen unterschieden wurde, sehen Urologen heute, dass der überwiegende Anteil der Erektionsstörungen ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren ist. Während in jungem und mittleren Alter eher psychische, interpersonelle und kulturelle Ursachen häufiger sind, spielen mit zunehmendem Alter organische Faktoren die Hauptrolle. Organische Erektionsprobleme können durch Prostatavergrößerung, Zuckerkrankheit, Fettsucht, Erkrankungen der Niere oder Leber und Medikamenteneinnahme bedingt sein.
Viagra und Co
Potenzprobleme können heute gut behandelt werden. Seit über zehn Jahren sind in Österreich potenzsteigernde Medikamente wie Viagra, Levitra und Cialis zugelassen. "Die Wirkung der Medikamente setzt innerhalb von 30 Minuten ein und dauert bis zu vier Stunden. Es kommt zu einer Entspannung der Schwellkörpermuskulatur und einem verstärkten Bluteinstrom in den Penis", sagt Jahn. Bevor man mit der Einnahme von Viagra und Co beginnt sollte man einen Arzt kontaktieren. Menschen die Herz-Medikamente brauchen, sollten keine potenzsteigernden Medikamente nehmen. Die Nebenwirkungen von Viagra können vielfältig sein wie Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schwindel, Durchfall und Gliederschmerzen. "Eine erektile Dysfunktion kann sehr früh auf andere noch nicht erkannte Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, koronare Herzkrankheit oder Arteriosklerose hinweisen", sagt Jahn.
Abseits der Medikamente gibt es 40 verschiedene Substanzen, die aus der Medizin traditioneller Völker kommen. Diese homöopathischen Stoffe wie Potenzholz, wilder Hafer oder Kürbiskerne sollen ebenfalls die Lust fördern. "In eine österreichische Apotheke schaffen es nur die wenigsten Stoffe. Auch hier sollte zuerst ein Arzt konsultiert werden", sagt Jahn.
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