Friedhofstrio vor Gericht
ST. MARIEN (hartl). Manchen Menschen ist nichts heilig. Ausgerechnet am Stadtfriedhof überfielen und beraubten zwei junge Männer (19, 23) und eine junge Frau (22) zwei wehrlose Damen. Ihre Beute: Fünf Euro, eine Bankomatkarte und ein Handy. Der Raubüberfall geschah Mitte Oktober. Am 7. Dezember müssen sich die drei Angeklagten (für sie gilt die Unschuldsvermutung) vor einem Schöffensenat am Landesgericht wegen schweren Raubes verantworten.
Das Trio fuhr zur Tat von Linz mit dem Bus nach Traun. Dort wollte der 19-Jährige zunächst eine Bäckerei überfallen, ließ es aber sein. Die drei gingen dann zum Stadtfriedhof St. Martin und suchten nach älteren Frauen mit Handtaschen. Ihre Opfer waren Mutter (73) und Tochter (53). Als ihnen die beiden entgegenkamen, zog sich der jüngste Täter eine Haube mit Sehschlitzen über den Kopf und bedrohte die Opfer mit einer Gaspistole. Der ebenfalls maskierte 23-Jährige entriss der jüngeren Frau die Handtasche. Sie stürzte und verletzte sich leicht.
Dann bedrohte der 19-Jährige die betagte Dame und versuchte der 73-Jährigen die Tasche zu rauben. Der Trageriemen riss, die Tat scheiterte. Die mutmaßlichen Täter, allesamt arbeitslos, rannten daraufhin davon und flüchteten mit dem Bus.
In der geraubten Handtasche fanden sie fünf Euro, eine Bankomatkarte und ein Handy. Die Tasche vergruben sie in der Sandkiste eines Spielplatzes in Traun, das Handy verkauften sie in Linz um ganze 10 Euro. Den Rest der Beute warfen sie einfach in einen Kanalschacht.
Die drei Verdächtigen gingen der Polizei rasch ins Netz und wurden in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Sie befinden sich in U-Haft, einer der beiden Männer sitzt in Strafhaft. Im Vorverfahren zeigten sie sich weitgehend geständig, versuchten die Verantwortung allerdings auf die jeweils anderen abzuschieben. Die beiden überfallenen Frauen werden beim Prozess im Dezember als Zeugen aussagen.
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