Grabung sorgt für Einsturz

ENNS. „Wir haben durch einen Nachbarn von dem Unglücksfall erfahren“, erklärt der Ennser Stadtbaudirektor Werner Gurtner. Zu dem folgenschweren Missgeschick kam es im Rahmen von Bau- und Sanierungsarbeiten. an einem alten Stadthaus im Ennser Zentrum. „Der Grundstückseigner will die alte Bausubstanz erhalten und hier neue Wohnungen errichten. Grundsätzlich sind wir von der Stadt sehr froh, wenn Private die alten Stadthäuser revitalisieren“, so Gurtner. Auf dem Grundstück mit großzügigem Garten befindet sich auch ein Gartenhaus, welches sich in unmittelbarer Nähe der historischen Stadtmauer befindet. Der gesamte Garten sollte unterkellert werden. „Um in der Altstadt bauen zu können, benötigt man zwei Baubewilligungen, einerseits von der Baubehörde, also der Stadt, andererseits vom österreichischen Denkmalschutz. Nach Einsicht der ursprünglichen Pläne haben wir das Bauvorhaben abgesegnet. Die Baufirma wartete allerdings nicht die Erlaubnis des Denkmalschutzes ab und begann mit den Arbeiten“, erzählt der Stadtbaudirektor.

Neue Situation ignoriert:
Im Zuge der Grabungsarbeiten stellte sich heraus, dass die Stadtmauer an betroffener Stelle nicht, wie angenommen, in den Boden hineinragte, sondern auf einem Felsen aufsaß. „Spätestens dann hätte man aufhören müssen zu graben und die zuständigen Behörden informieren. Doch man entschied sich einfach weiterzumachen, ohne das Mauerwerk zu stützen“, fasst Gurtner zusammen.
Nach einem Lokalaugenschein auf der Baustelle verhängte Gurtner vor knapp drei Wochen einen Baustopp, um mit Experten die weitere Vorgehensweise abzuklären. „Wir haben einen Statiker und einen Ziviltechniker beauftragt, ein Konzept auszuarbeiten, wie es weitergeht. Auf jeden Fall muss der Teil der Stadtmauer, so gut es geht, wieder hergestellt werden. Hier werden wir eng mit dem österreichischen Denkmalschutz zusammenarbeiten“, so Gurtner. Sicher ist, dass es lediglich eine optische Replik sein wird können.
Ob es sonstige Konsequenzen für die Baufirma geben wird oder wer die Kosten für die Neuerrichtung der Stadtmauer tragen muss, ist derzeit noch nicht geklärt.

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