Keine Wasserknappheit: Grundwasserspiegel steigt stabil an.

- In Brunnen wird das Grundwasser gesammelt
- Foto: St. Valentin
- hochgeladen von Hans Rüdiger Scholl
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und heuer erreicht uns eine gute Nachricht, die sich auf die Wasserversorgung für die Region rund um Enns auswirkt.
ENNS REGION. Noch vorige Woche, am Weltwassertag, hat die BRZ eindringlich auf die Bedeutung des Wassers für die Landwirtschaft hingewiesen - besonders mit Hinblick auf einen Mangel daran. Jetzt kann diese Nachricht beruhigen: Im Jänner und Februar 2021 wurde bei den Grundwasserleitmessstellen in OÖ im Monatsdurchschnitt ein steigender bis teilweise stark steigender Pegel registriert. Im Februar lagen die Grundwasserspiegel meist über dem langjährigen Mittel.
Wasser für Enns
Das hat Auswirkungen auf das verfügbare Trinkwasser in und um Enns.
Enns bezieht sein gesamtes Trinkwasser aus dem Grundwasser im Bereich der Schotterterrassen in der Steyrer Straße. Das Einzugsgebiet der Wasserversorgung und dessen Grundwasserschongebiet reicht bis nach Stadlkirchen in der Gemeinde Dietach. Die Grundwassererfassung erfolgt an drei Stellen – dem Erni-Stollen, der Südquelle und dem Ranneybrunnen. Aus diesen wird das Grundwasser ins Wasserwerk Neugablonz geleitet.
Vom Hochbehälter zu den Haushalten
Anschließend wird es mittels Pumpen in das Leitungsnetz und in die Wasserbehälter gefördert. Vom Hochbehälter am Rabenberg und dem Wasserturm wird es an die Haushalte und Betriebe verteilt. Durch etwa 78 Kilometer Hauptleitungen und 14 Kilometer Hausanschlussleitungen werden 2500 Hausanschlüsse versorgt. Damit wird ein Anschlussgrad von 97 Prozent erreicht, mit dessen Hilfe jährlich 950.000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung gestellt werden können. „Der Trend der steigenden Grundwassermengen ist mit einer üblichen Verzögerung von etwa sechs Monaten jetzt erkennbar. Unsere im gesamten Einzugsgebiet verteilten Messsonden und auch der Wasserstand in den Sammelstellen zeigen dies an“, sagt Florian Lasch, Leiter des Wasserwerks. „Den niedrigsten Grundwasserspiegel hatten wir in Enns von April bis September 2020. Von Oktober 2020 – März 2021 hat sich der Grundwasserspiegel im Fassungsgebiet um rund einen Meter erholt. Um den langjährlichen Mittelwert zu erreichen müsste der Wasserspiegel um noch einen Meter steigen.“
Obwohl ich sonniges Wetter bevorzuge, hoffe ich auf ein niederschlagsreiches Jahr 2021, damit sich die Grundwassersituation weiter verbessert.
Auch in St. Valentin genug Wasser
Ähnlich ist die Lage in St. Valentin, gibt Alfred Froschauer, zuständig für Kanal und Wasser, Auskunft. „Heuer gibt es bislang keinen Grund zur Sorge. Unsere Grundwasserspeicher sind gut gefüllt. Anders als vor zwei Jahren, als die anhaltende Trockenheit uns Problem beschert hat.“ Aus dem Gemeindebrunnen von Au bei Erla werden die etwa 2500 Haushalte jährlich mit mehr als 600.000 Kubikmeter Wasser versorgt. Dazu dient das rund 122 Kilometer lange Versorgungsnetz. Vom Hochbehälter in Windberg gelangt das Wasser ohne Zuschaltung von Pumpen durch das natürliche Gefälle in die Stadt und zu den Abnehmern.
Die in Summe ausreichenden Niederschläge haben die Pegel der Grundwasserspeicher weiter steigen lassen. Zusätzlich wird im Frühjahr die Schneeschmelze Wasser freisetzen und die Grundwasserströme speisen. Das setzt den positiven Trend bei den Pegelständen fort und sichert die Wasserversorgung nachhaltig.
Positiver Trend bestätigt
Die Aussage des Landesrates Wolfgang Klinger wird von Gemeinden in der Region rund um Enns bestätigt. Zu massiven Grundwasserentnahmen wird allerdings das bald bevorstehende Füllen der privaten Pools führen. Deshalb gilt überall: Erst anmelden, dann füllen.
Zur Sache:
In Österreich wird die Beschaffenheit des Trinkwassers durch eine Trinkwasserverordnung geregelt.
Trinkwasseraufbereitung bezeichnet die Gewinnung von Trinkwasser durch Reinigung von Grund- bzw. Oberflächenwasser mittels verschiedener Aufbereitungsverfahren, abhängig von der Güte des Rohwassers. Die Aufbereitungsverfahren richten sich nach den im Rohwasser enthaltenen und zu entfernenden Stoffen. Filtern, Belüften und der Zusatz von Chlor oder Ozon sind die gängigsten Aufbereitungsmethoden. Unser Grundwasser ist aber meist von so guter Qualität, dass es ohne weitere aufwändige Behandlung zu Trinkwasser aufbereitet werden kann.



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