Trassenentscheidung für Linzer Ostumfahrung frühestens im September
Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl plant im September einen Runden Tisch zur Ostumfahrung. Teilnehmen dürfen politische Vertreter von Gemeinden und Bürgerinitiativen, in denen nach der bisherigen Korridoruntersuchung noch eine Trasse möglich wäre. Das sind die Gemeinden Linz, Steyregg, Engerwitzdorf, Luftenberg, St. Georgen, Asten, Enns und St. Florian.
LINZ/ENGERWITZDORF (fog). Nach der 8. Regionskonferenz zur Linzer Ostumfahrung, welche die A7 mit der A1 verbinden soll, ist klar, dass es Landesrat Franz Hiesl langsamer angehen wird. "Wir stehen zeitlich nicht unter Druck", so Hiesl. Der Landesrat hatte auch bei der Regionskonferenz den Eindruck, dass der zeitliche Polster wohlwollend zur Kenntnis genommen worden sei. Ursprünglich war der 8. Mai als Datum für eine Trassenentscheidung vorgesehen, aber Hiesl will alle Stellungnahmen von Gemeinden und Bürgerinitiven genau prüfen. Das Interesse sei groß – insgesamt acht Bürgerinitiativen engagieren sich und auch 1400 Privatpersonen haben sich beim Land OÖ bzw. im Büro Retzl informiert.
Trasse östlich von Mauthausen zuwenig "Entlastungseffekt für Linz"
Engerwitzdorf hatte nach der 7. Regionskonferenz in einer Stellungnahme des Gmeinderats die neuerliche Überprüfung der "Modellachse Mauthausen Ost" mit dem Knoten Unterweitersdorf gefordert. Diese war von den Planern relativ vorzeitig aus der Korridoruntersuchung ausgeklammert worden. Viel Kritik kam vom Engerwitzdorfer Altbürgermeister Johann Schimböck.
Die Trasse östlich von Mauthausen ist laut Günther Knötig vom Land OÖ nochmals mit Verkehrszahlen aus dem Jahr 2012 durchgerechnet worden. "Die Variante wurde zurecht ausgeschieden. Sie hat zuwenig Entlastungseffekt für Linz", so Landesplaner Knötig. Nach dieser neuerlichen Berechnung würde die Variante mit Knoten Unterweitersdorf rund täglich 2000 Fahrzeuge von Linz abziehen, die Variante mit Knoten Schweinbach täglich 8000 Fahrzeuge und die Variante mit Knoten Treffling täglich 12.000 Fahrzeuge. Aus rein verkehrstechnischen Aspekten wäre die stadtnahe Trefflinger-Varianten am besten, aber es würden wirtschaftliche Aspekte und Umweltschutz eine ebenso große Rolle spielen, so Knötig.
Entscheidungen in Asten-Enns und am Voest-Gelände getroffen
Im Bereich Asten-Enns fiel die Trassenentscheidung auf die Variante "Ost B1", die beim Knoten Enns-West im Bereich der derzeitigen Anbindung der B309 nach Nord geht, den Ortsbereich Fisching östlich umfährt und danch weiter Richtung Norden bis zur Querung der Donau östlich des Kraftwerkes Abwinden geführt wird.
Am Voest-Gelände fällt die Variante "West 2 b" weg, welche den Produktionsprozess des Unternehmens empfindlich gestört hätte.
Geologische Prüfung in Engerwitzdorf
Noch keine Entscheidung ist zwischen zwei Untervarianten ab dem Knoten Schweinbach gefallen. Die Varianten "Ost B7a" und "Ost B7" welche in den Engerwitzdorfer Ortschaften Wolfing bzw. Oberthal auseinander zweigen, werden laut Knötig geologisch untersucht. Engerwitzdorfer hatten eingewendet, dass es in dieser Gegend aufgrund von Kaolinvorkommen häufig zu Hangrutschungen gekommen sei.
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