Bernd Schützeneder
"Unser St. Florian soll so schön und lebenswert bleiben"

- Schützeneder ist seit 2020 im Amt als St. Florians Bürgermeister.
- Foto: OÖVP Linz Land
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Bernd Schützeneder wurde bei der Wahl im Oktober 2021 als Bürgermeister von St. Florian bestätigt. Im Interview verrät er der BezirksRundSchau, worauf er sich freut und welche Themen ihm in der Marktgemeinde am wichtigsten sind.
BezirksRundSchau: Sie stehen nun vor der großen Aufgabe, für die nächsten Jahre der Bürgermeister von St. Florian zu sein – worauf freuen Sie sich?
Schützeneder: Die Arbeit an jenen Projekten fortzusetzen, die ich nach meiner erstmaligen Wahl im Gemeinderat im Oktober 2020 begonnen habe. Die Wahl heuer war eine Art Standortbestimmung, ob wir die richtigen Dinge ansprechen und ob der Kurs stimmt, den wir für unsere Gemeinde eingeschlagen haben. Die Bestätigung bei der Direktwahl ist ein klarer Auftrag, konsequent weiterzuarbeiten, damit unser St. Florian so schön und lebenswert bleibt, wie die Menschen es sich wünschen. Darauf freue ich mich und auf die vielen Begegnungen mit den Florianerinnen und Florianern, wenn dann hoffentlich die Pandemie oder deren Auswirkungen einmal vorbei sind und wir wieder Feste feiern und uns die Hand geben können.
Was wird in der nächsten Zeit als erstes angegangen – was kommt auf St. Florian zu?
Wir beschließen noch im Dezember ein sehr solides, aber dennoch investitionsintensives Budget. Und wir beginnen mit der Arbeit an unserem Florianer Plan, in dem viele kleine und große Projekte enthalten sind. Von der kontinuierlichen Erneuerung der Straßenbeleuchtung in den Ortschaften, oder dem weiteren Ausbau der Ortswasserleitung, oder ersten Maßnahmen zur Absicherung gegen Hochwasser- bzw. Starkregenereignisse, bis hin zum Projekt Nr. 1 in den kommenden beiden Jahren: die Überarbeitung des Öffentlichen Entwicklungskonzeptes und des Flächenwidmungsplanes. Gemeinsam mit externen Partnern wird ein umfassendes Projekt, inkl. Zeitplan, Planungsvorgaben, Grundlagenforschung und Bürgerbeteiligung ausgearbeitet und im ersten Halbjahr offiziell beauftragt, damit wir dann rasch in die operative Umsetzung kommen.
Gibt es auch Projekte, die bereits im Laufen sind?
Daneben beschäftigen wir uns natürlich mit vielen laufenden Projekten, wie mit der Nutzung des Rodelberges, der Erweiterung des Betriebsbaugebietes Samesleiten, mit der Nachnutzung von Leerständen im Ortszentrum oder auch mit den verschiedenen möglichen Varianten zur Anbindung des Freizeitweges entlang der Florianer Bahn ab der Pichlingersee-Kreuzung.
Wie hat sich Ihr Leben privat aber auch im Arbeitsbereich seit Sie Bürgermeister sind, verändert?
Nach vielen Jahren beruflicher Tätigkeit im internationalen Marketing und Vertriebsaussendienst – mit 100.000en Flug- und Pkw-Kilometern – hat sich mein Aktionsradius nun stark reduziert. Ich wohne ganz nah beim Gemeindeamt und gehe viel zu Fuß, was den Vorteil hat, dass man vieles gleich an Ort und Stelle sieht und vor allem die Menschen trifft und mit ihnen ins Gespräch kommt. Durch Corona sind Abendtermine, Jahreshauptversammlungen, Gratulationen und dergleichen leider wieder stark zurück gegangen. Daher bin ich mehr zu Hause, als vielleicht üblich. Dafür spürt man deutlich, dass die Sorgen, Ängste und auch der Unmut der Menschen gerade in den letzten Wochen wieder zugenommen haben. Hier ist man ständig und rund um die Uhr gefordert. Das erfordert auch viel persönliche Energie, damit die Stimmung im Ort und bei den Menschen, auch bei Gegenwind, positiv bleibt.
Was sind Ihnen als Bürgermeister die drei wichtigsten Themen, St. Florian betreffend?
Baulandreserven mobilisieren und mit kreativen Ideen leistbares Wohnen für junge Familien ermöglichen. Das Ganze im Einklang mit der Verkehrs- und Parksituation speziell im Ortsinneren. Das Spannungsfeld der derzeitigen Raumordnungsdiskussion zwischen Bodenverbrauch- und Bodenversiegelung und der hohen Nachfrage an Wohnraum im Speckgürtel von Linz ist eine enorme Herausforderung.
Mobilität: Speziell die Anbindung an den öffentlichen Schienenverkehr (Schnellbahn) in Richtung Linz. Mikro-Öffentlicher Verkehr vom Ortszentrum in Richtung Bahnhof Asten, Park/Bike-an Ride. Sicherer Radweg zum Bahnhof Asten, etc. Die Überlastung der Ortszentren bekommen wir nur durch eine Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in den Griff. Der Bus, die Bahn, das Fahrrad muss eine echte Alternative zum Auto sein. St. Florian hat hier durch die Nähe zu Linz einen echten Standortvorteil, den es zu nutzen gilt.
Genügend Kapazitäten in unseren Kinder- und Seniorenbetreuungseinrichtungen: Speziell für die Kleinsten besteht hier immer früher Betreuungsbedarf. Für unsere ältere Generation benötigen wir Wohnraum im Zentrum, damit selbstständiges Wohnen bis ins hohe Alter möglich ist und der Bedarf an Betreuungsplätzen erst zu einem möglichst späten Zeitpunkt notwendig wird.


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